Das schwere Wochenende mit den Spielen gegen die hessischen Vertreter Kassel und Bad Nauheim ist nach dem gestrigen Coup gegen die Huskies eigentlich schon jetzt im grünen Punktebereich. Doch wir können uns sicher sein: Die Eispiraten werden sich nicht ausruhen und alles geben, um in Bad Nauheim den i-Punkt zu setzen.
Bad Nauheim, nun was soll man über diese Mannschaft schreiben? Das wissen wohl selbst die Bad Nauheimer nicht so genau, denn aus ihrer Mannschaft werden sicherlich die meisten Fans der Kurstädter in dieser Saison nicht wirklich schlau. Rein tabellarisch sind die Cracks des finnischen Coaches Hannu Järvenpää eigentlich auf Kurs, holten 29 Punkte aus den bisher absolvierten 19 Spielen und steuern hochgerechnet durchaus auf die Playoffs zu.
Die Art und Weise, wie auf dem bisherigen Weg aber so manches Spiel lief, dürfte sauer aufstoßen, denn wenn der ECBN verliert, dann oftmals ziemlich krachend. Denn 6(!) ihrer 9 Niederlagen endeten mit mindestens 7 Gegentoren – das ist heftig und überschattet so manch überzeugenden Sieg. Statistisch gesehen lassen die Bad Nauheimer die meisten gegnerischen Schüsse zu und geben selbst die wenigsten Schüsse ab. Dass damit die zweitmeisten Gegentore und die viertwenigsten eigenen Treffer zu Buche stehen, ist fast logisch.
Ob der ECBN aufgrund der eher bescheidenen Statistiken eigentlich viel zu gut in der Tabelle steht oder anders betrachtet aus den Möglichkeiten das Optimale herausholt, ist die Gretchenfrage.
Gewarnt sein sollten die Eispiraten dennoch vor dem Team aus der Wetterau. Hinten drin kann Felix Bick (17 Sp, 3.70 GT/Sp, 89.05%, 1 SO) noch immer ein Hexer sein und die Abwehr vor ihm ist mit Mark Richardson (GBR, 18 Sp, 1+8), Tomas Schmidt (15 Sp, 1+5), Daniel Ketter (19 Sp, 0+1) und Huba Sekesi (1 Sp, 0+0) durchaus prominent und erfahren besetzt. Dennoch wünschen sich die Bad Nauheimer Anhänger bei dem ein oder anderen Crack sicherlich eine bessere Form. Die übrigen Defender Aaron Reinig (19 Sp, 2+3), Maximilian Glötzl (7 Sp, 0+4), Jan Luca Sennhenn (12 Sp, 0+1), Simon Gnyp (6 Sp, 1+0) und Sandro Mayr (6 Sp, 0+1) geben im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles, sind hier und da aber auch noch etwas unerfahren.
Im Angriff flutscht es da schon wesentlich geschmeidiger bei den Südhessen, zumindest auf den Top-Positionen. Immerhin stehen mit Cason Hohmann (USA, 19 Sp, 6+24), James Arniel (CAN, 19 Sp, 12+14) und Kelsey Tessier (CAN, 19 Sp, 6+14) drei echte Kaliber auf den Kontingentpositionen zur Verfügung und in diesem Umfeld fühlen sich auch Andreas Pauli (19 Sp, 10+13), Stefan Reiter (19 Sp, 5+10) und Frédérik Cabana (9 Sp, 6+1) pudelwohl und unterstreichen ihre Wichtigkeit als deutsche Leistungsträger. Danach gibt es aber schon ein kleines Gefälle, weshalb man durchaus von fehlender Breite im Angriff sprechen könnte. Christoph Körner (19 Sp, 3+3), Nicolas Cornett (19 Sp, 2+1), Marc El-Sayed (18 Sp, 0+2), Marvin Ratmann (6 Sp, 0+2), Leon Köhler (15 Sp, 0+1) und Luis Üffing (18 Sp, 0+0) können in Sachen Torgefahr den Anschluss an die beiden Topreihen bei weitem nicht herstellen.
Tja, auch wenn die Eispiraten natürlich auf sich selbst schauen und so oder so bereit für mindestens 100% Leistung sein müssen, so wird eine mitentscheidende Frage beim Duell gegen die Roten Teufel sein, von welcher Seite sich die Hessen zeigen werden. Ist es die gute Seite, dann könnte sich einmal mehr bewahrheiten, dass das Colonel Knight Stadion kein gutes Pflaster für Crimmitschau ist (nur 1 Sieg in den letzten 12 Spielen). Ist es die weniger gute Seite, stehen die Chancen auf das zweite Sechs-Punkte-Wochenende in Folge für die Eispiraten dafür umso besser.