Nach der unfreiwilligen aber zugleich sicherlich willkommenen Spielpause am Freitag treten die Eispiraten am Sonntag beim Tabellenletzten Heilbronn an. Am Neckar besteht für die Sachsen die große Chance zu zeigen, dass das Ziel der Playoffteilnahme nicht nur ein guter Vorsatz ist.

Klar ist auch die Aufgabe in Heilbronn kein leichtes Unterfangen und beim Tabellenletzten anzutreten heißt nicht automatisch, dort drei Punkte einzusacken. Dafür hat sich das Team von Michel Zeiter zuletzt auch in verbesserter Form gezeigt und gegen Kaufbeuren und in Weißwasser 5 Punkte geholt. Die Falken, die aufgrund zahlreicher Spielverlegungen bisher die wenigsten Spiele aller Teams bestreiten konnten, wollen also langsam in Fahrt kommen und setzen sich gegen Crimmitschau garantiert zum Ziel, den im Ansatz positiven Trend weiter zu bestätigen.

Damit das Ziel umgesetzt werden kann, müssen die Faken aber vor allem in der Defensive noch viel stabiler werden als im bisherigen Saisonverlauf. Selbst Matthias Nemec (9 Sp, 4.11 GT/Sp, 86.83%, 0 SO), eigentlich als Hexer bekannt, konnte die Gegentorflut bislang nicht verhindern. Sein Backup Arno Tiefensee (3 Sp, 4.65 GT/Sp, 81.82%, 0 SO) ebenso wenig.

Das Defensivdillemma der Falken geht freilich nicht nur auf die Kappe der Goalies, immerhin stehen mit Kevin Maginot (12 Sp, 1+6), Brock Maschmeyer (11 Sp, 0+6), Jan Pavlu (12 Sp, 2+1), Marcus Götz (12 Sp, 0+2) und Corey Mapes (12 Sp, 0+1) eine ganze Reihe erfahrener Defender im Team, die aber zu selten die richtige Rezeptur für den Abwehrbeton finden. Das verletzungsbedingte Fehlen vom „Motor“ Ian Brady (USA, 2 Sp, 0+3) ist unübersehbar. Philipp Preto, Moritz Wirtz und Arkadiusz Dziambor sind die jungen Nachwuchskräfte in der Abwehr.

Weniger Sorgen als das Verhalten vor dem eigenen Tor muss sich Coach Zeiter über die Aktionen in der Offensive machen, denn die sind unverändert brandgefährlich. Hier ist vor allem das Duo Dylan Wruck (12 Sp, 5+13) und Stefan Della Rovere (12 Sp, 12+6) zu nennen, die zuletzt mit Bryce Gervais (CAN, 10 Sp, 4+6) eine starke Formation bildeten. Unter Umständen wird das kürzlich in den Spielbetrieb zurückgekehrte „Powerplay-Monster“ Yannik Valenti (7 Sp, 2+4) wieder in die 1. Reihe rücken, so dass Gervais mit Matthew Neal (CAN, 8 Sp, 3+3) ein angriffslustiges Paar in der 2. Formation bilden kann. Justin Kirsch (8 Sp, 2+1) und die beiden Raubeine Tim Miller (11 Sp, 1+3) sowie Michael Knaub (7 Sp, 1+0) bilden mit den jungen Spielern Simon Thiel, Pierre Preto, Valentino Klos, Jan-Luca Schumacher, Lukas Ribarik und Louis Brune eine insgesamt recht tief besetzte Offensive. Außerdem gehört auch noch der nachverpflichtete Ungar Aron Reisz (6 Sp, 0+1) zum Kader, konnte sich aber bislang als Importspieler nicht wirklich in Szene setzen und könnte über kurz oder lang ersetzt werden, schließlich können die Falken noch 2 Ausländerlizenzen vergeben.

Mit Angst sollten die Crimmitschauer definitiv nicht in Richtung Neckar aufbrechen. Werden sie garantiert auch nicht. Eine gehörige Portion Respekt sollte aber an Bord sein, denn die Falken werden ihren Lauf unter allen Umständen fortsetzen wollen. Lässt man sie dabei vor allem in der Offensive schalten und walten, dann steht den Eispiraten in der Kolbenschmid-Arena eine böse Überraschung bevor. Es gilt also, Wruck & Co. weder Raum und Zeit zu lassen sowie die mitunter wacklige Falken-Abwehr unter Druck zu halten. Ein gutes Gleichgewicht zwischen der eigenen Arbeit in der Abwehr und im Sturm wird für die Crimmitschauer also die Essenz für einen erfolgreichen Abend in Heilbronn bilden.