Vorne brutal effizient, hinten kaum durchdringbar – der Eispiraten-Gegner Bad Nauheim hat es in sich und stellt eine echt harte Nuss für die Crimmitschauer dar. Diese zu knacken, wird zum 3. Advent ein steiniger Weg für Richer und seine Jungs.
Bad Nauheim ist so unscheinbar – mal wieder – denn zieht man die statistischen Zahlen heran, glaubt man kaum, dass die Südhessen mit 22 Punkten und 40:32 Toren aktuell punktgleich sind mit Tabellenführer Ravensburg. Und nicht wenige der bisher unterlegenen Gegner werden auch sagen „Hey, wir waren doch die bessere Mannschaft“. Ja, vielleicht auf den ersten Blick, immerhin hat Bad Nauheim im Schnitt die wenigsten eigenen Torschüsse pro Spiel und die die zweimeisten zugelassenen Schüsse der Gegner.
Der Hase liegt aber woanders im Pfeffer, denn aus den wenigen eigenen Schüssen machen die Nauheimer so viel wie kaum ein anderes Team der Liga. So braucht es nur 6.8 Schüsse, bis es im gegnerischen Kasten klingelt. Die Gegner der Wetterauer brauchen da schon 4 Schüsse mehr, um jubeln zu dürfen. Nur drei Teams der DEL2 sind in dieser Kategorie noch stabiler als Bad Nauheim.
Dass es hinten so gut klappt, dafür sorgt in erster Linie Hexer Felix Bick (9 Sp, 3.44 GT/Sp, 90.16%, 0 SO) als Lebensversicherung zwischen den Pfosten. Aber auch die von Coach Hannu Järvenpää ausgerichtete Abwehr trägt ihren Teil dazu bei. Klar, man lässt viele Schüsse zu, die Mehrheit davon aber aus eher ungefährlichen Zonen. Vor dem Tor wird aufgeräumt und dafür sorgen Mark Richardson (GBR, 10 Sp, 1+6), Tomas Schmidt (10 Sp, 1+5), Mike Card (3 Sp, 0+2) und Daniel Ketter (10 Sp, 0+1) mit ihrer ganzen Routine. Die jüngeren Spieler Max Glötzl, Aaron Reinig, Simon Gnyp und Jan Luca Sennhenn leisten sich aber auch kaum ernsthafte Fehler in der eigenen Zone.
Nun, und vorne ist da diese enorme Effizienz und Gnadenlosigkeit, die Bad Nauheim den so starken Saisonstart bescherte. Hauptverantwortlich zeichnen sich die drei neuen Kontingentspieler, bei denen man in der Wetterau ein absolut glückliches Händchen bewiesen hat. Cason Hohmann (USA, 10 Sp, 3+15), James Arniel (CAN, 10 Sp, 9+6) und Kelsey Tessier (10 Sp, 5+8) sind nämlich zu so manchem Katz-und-Maus-Spielchen mit dem Gegner aufgelegt. Andreas Pauli (10 Sp, 4+9), Stefan Reiter (10 Sp, 2+9), Frédérik Cabana (7 Sp, 5+1) und Christoph Körner (10 Sp, 3+2) passen da als torgefährliche deutsche Spieler sehr gut mit rein. Der langjährige DEL-Crack Marc El-Sayed (10 Sp, 0+2) hält sich zwar offensiv noch zurück, übt sich jedoch mit seiner Erfahrung im Führen der jungen Angeifer wir Julian Chrobot, Nicolas Cornett, Leon Köhler, Marvin Ratmann oder Luis Üffing.