Trotz insgesamt ansprechender Leistungen kann der Saisonstart der Crimmitschauer bislang nur als durchwachsen bezeichnet werden, schließlich sind 6 Punkte aus 6 Spielen nicht das Gebe vom Ei. In der Partie gegen den Tabellenletzten Heilbronn, der in bislang 5 Spielen 4 Niederlagen kassierte, ist für beide Teams also durchaus schon ein gewisses Stresslevel erreicht.

Bei den Heilbronner Falken hat der schwache Saisonstart mit nur 2 Punkten und satten 13:27 Toren aus 5 Spielen für reichlich Ernüchterung gesorgt, denn nach einer fulminanten Hauptrunde 2019/20 sollte heuer mit dem Stamm des erfolgreichen Kaders nahtlos an die Leistungen angeknüpft werden. So hat man sich das zumindest mit Headcoach Michael Zeiter vorgestellt, der den erfolgreichen Alexander Mellitzer ablöste.

Der neue Trainer konnte das Team aber bislang noch nicht so recht in die Spur zurückbringen, gleichzeitig hadert man im Oberland aber auch mit Ausfällen wichtiger Spieler. So etwa im Tor, wo Matthias Nemec aktuell vom 18jährigen Arno Tiefensee und dem 20jährigen Tom Schickedanz ersetzt werden muss. Beide haben den Sprung ins kalte Wasser noch nicht ganz verkraftet.

Ein weiteres und ganz gewaltiges Stück defensiver Stabilität fehlt durch den Langzeitausfall von Top-Defender Ian Brady, der zudem auch im Spiel nach vorne enorme Lücken reißt. So hängen Kevin Maginot (5 Sp, 0+3), Brock Maschmeyer (5 Sp, 0+1) sowie die ebenso erfahrenen Marcus Götz, Jan Pavlu, Corey Mapes und die jungen Spieler Philipp Preto und Moritz Wirth irgendwie ein bisschen in der Luft. Hinten lückig, vorne unauffällig – die Abwehr der Falken ist aktuell definitiv die Achillesferse.

Im Angriff richtet sich der Blick ganz klar wieder auf den Topscorer der Vorsaison Dylan Wruck (5 Sp, 1+6), wobei auch Stefan Della Rovere (5 Sp, 6+1) richtig gut ins Rollen gekommen ist. Die beiden Deutsch-Kanadier sind jedenfalls im Moment die Taktgeber im Falkenhorst. Vom Deutsch-Kanadier Justin Kirsch und dem Deutsch-Amerikaner Tim Miller muss allerdings ebenso noch mehr kommen wie von den „echten“ Kontingentspielern Bryce Gervais (CAN, 5 Sp, 1+2) und Matthew Neal (CAN, 3 Sp, 1+1). Yannik Valenti (5 Sp, 1+2), als junger Spieler längst zum Leistungsträger aufgestiegen, ist seinen talentierten Kollegen Jan-Luca Schumacher, Pierre Preto, Valentino Klos, Louis Bruine und Florian Elias ein Vorbild auf der Karriereleiter. Der letzte Angreifer im Bunde, Michael Knaub, ist dahingegen als Haudrauf eher ein Vorbild in Sachen Robustheit.

Die Marschrichtung für beide Teams ist klar: Ein Sieg muss her. Für die Tabelle und für das Selbstvertrauen. Mit Blick auf die Eispiraten wird es sicher nicht unbedeutend sein, wie sich die Personallage seit Freitag verbessert hat. Denn die Ausfälle von Schlenker, Walsh und Hudson haben im spielerischen und von Lenk dazu noch im kämpferischen Bereich unübersehbar Prozente gekostet. Darüber hinaus sind von Nachverpflichtung Daniel Weiß nach fast 7 Monaten Wettkampfpause noch längst keine Wunderdinge zu erwarten, weshalb die Crimmitschauer allein mit den Duos Timmins/Lemay und Pohl/Pohl nur schwerlich über die Runden kommen bzw. erfolgreich spielen können. Das hat die zähe Partie in Frankfurt gezeigt.