Nur zwei Tage nach dem überzeugenden Auftritt an der Ostseeküste kamen die Piranhas aus Rostock zum Rückspiel in den Sahnpark, diesmal mit Verstärkung der Förderlizenzler aus Weisswasser, mit welchen die Hansestädter in der laufenen Saison einen Kooeperationsvertrag haben. Wieder nur 500 Zuschauer zugelassen, dementsprechend auch leere Ränge, wobei dies an einem normalen Dienstag ohne Corona ähnlich ausgesehen haben dürfte.
Eispiraten bestimmen intensives erstes Drittel
Die Piranhas wollten sofort die Inititive übernehmen und setzten die Gastgeber mit schnellem Spiel unter Druck, Michael Bitzer musste gegen Frick und Voronov durchaus gefährliche Schüsse entschärfen. Doch die Eispiraten ließen sich davon nicht beeindrucken, setzten sich ihrerseits mehrfach im Drittel fest und kamen in der 3. Minute zum 1:0, Lukas Vantuch fälschte einen Schuss von Kelly Summers ab. Die Westsachsen bestimmten das Spiel, kombinierten sicher und ließen den Piranhas wenig Raum. Das einzige, was man ihnen einmal mehr vorwerfen konnte, war die Verwertung der Chancen, Velm im Tor der Ostseestädter hatte alle Hände voll zu tun. Beim 2:0 durch Timo Gams in der 11. Minute war er aber erneut machtlos, der einen schnelle Spielzug bei 2 auf 1 erfolgreich abschloss. Velm stand auch in den Folgeminuten im Mittelpunkt, zeigte mehrere klasse Saves, während sein Gegenüber Michael Bitzer wenig zu tun bekam, konnte sich aber bei einem Alleingang von Nirschl auszeichnen. Rostock rettete das für sie durchaus schmeichelhafte 0:2 in die Drittelpause.
Unkonzentriertheiten der Eispiraten laden Piranhas ein
Auch das zweite Drittel ging es vorerst mit hohem Tempo in eine Richtung, Velm wurde weiter unter Beschuss genommen. LukasVantuch, Dominic Walsh und Carl Hudson hatten hier schon das frühe 3:0 auf dem Schläger. Rostock fing sich aber und kam wieder zu einigen Chancen, wenngleich auch vorrangig im Powerplay, nachdem sich die Eispiraten zwei Strafen nacheinander einfingen. Der Spielfaden der Eispiraten drohte zu reißen, denn die Westsachsen ließen vor allem in der Abwehr den Schlendrian einziehen und leisteten sich Fehler, die von Ligakonkurrenten durchaus bestraft werden können, der Oberligist konnte aus vielen Konterchancen vorerst keinen Nutzen daraus ziehen. In der Schlussminute sollte es endlich klappen, in Unterzahl erhielt Becker einen guten Pass und vollendete mit einem satten Schuss zum verdienten Anschlusstreffer und Pausenstand.
Kuriose Ereignisse im Schlussdrittel
Rostock kam angesichts des erzielten Anschlusstreffers mit viel Druck aus der Kabine, aber sich bietende Chancen vorerst nicht nutzen. Allerdings passierte den Piranhas ein Bock der besonderen Art, wie er nicht alle Tage zu sehen ist. Noack versuchte einen Aufbaupass direkt vor dem eigenen Tor, hierbei sprang ihm der Puck vom Schläger und rutschte seinem verdutzen Goalie zwischen den Schonern ins Tor. Scott Timmins als letzter Eispirat, der den Puck berührte, wurde entsprechend den Regeln als Torschütze angegeben. Eines kann man den Ostseestädtern aber nicht absprechen, das war die Moral, denn sie rannten weiter an gegen die Eispiraten, die wieder die Kontrolle über das Spiel übernahmen, jedoch leider mit einer Art Überheblichkeit, die sich bitter rächen sollte. Denn in den Schlussminuten gelangen den Piranhas binnen Sekunden zwei Treffer und das in eigener Unterzahl. Erst vertändelte Marco Nowak den Puck und ermöglichte Stopinski einen Alleingang zum 3:2 und wenige Sekunden später griff Michael Bitzer beim Schuss von Paukert daneben und ermöglichte das unmöglich geglaubte 3:3, was auch den Spielstand nach 60 Minuten bedeutete.
Und so musste das unerwartete Penaltyschießen das Spiel entscheiden, hier sicherte Marius Demmler den Westsachsen den Sieg.