Eishockey – endlich wieder – wenn seitens der Behörden auch nur 1500 Fans genehmigt sind, aber egal – endlich geht es wieder los. Und mit einem durchaus attraktiven Gegner starteten die Eispiraten in die Vorbereitung, der DEL-Vertreter aus der Autostadt gab nach knapp vier Jahren mal wieder die Visitenkarte im Sahnpark ab, mit dabei die ehemaligen Eispiraten Armin Wurm und Fabio Pfohl. Die aktuelle Pandemie-Lage schreckte natürlich den ein oder anderen Stadiongänger ab, so dass am Ende 911 Zuschauer das Spiel verfolgten.
Kein Klassenunterschied erkennbar
Es entwickelte sich ein flottes Spiel, beide Teams gingen engagiert zur Sache, Wolfsburg setzte die ersten Akzente, doch die Eispiraten kamen von Minute zu Minute besser ins Spiel und boten dem DEL-Vertreter ordentlich Paroli. Die Handschrift des neuen Trainers Mario Richer war von Anfang an erkennbar, denn die Eispiraten fielen mit schnellen Spielzügen und aggressiven Forechecking auf. Als dann die Fans ein erstes Powerplay zu sehen bekamen, rieb sich so mancher Stadionbesucher verwundert die Augen, denn auch hier sah man ein schnelles und sicheres Passspiel und so rückte Wolfsburgs Goalie Pickard mehr und mehr in den Focus, konnte ich aber mehrfach auszeichnen, genau so ie ein paar Minuten später sein Gegenüber Michael Bitzer, als die Grizzlys mit einem Mann mehr agieren durften. Bei 5 gegen 5 wog das Spiel hin und her, ein wirklicher Klassenunterschied war nicht erkennbar, so dass es mit einem leistungsgerechten 0:0 in die Kabinen gegangen wäre, aber 20 Sekunden vor Schluss passierte den Eispiraten ein unnötiger Puckverlust, den Wolfsburgs Olimb nach schneller und schöner Vorarbeit seiner Passgeber nur im leeren Tor unterbringen musste.
Wolfsburg drückt dem Spiel den Stempel auf
So suboptimal wie der erste Drittel endete, so begann auch der zweite Durchgang. Die Grizzlys kamen mit viel Schwung aufs Eis und überraschten mit schnellen Spielzügen, die Eispiraten hatten vorerst mit Abwehrarbeit zu tun und nach einem erneuten vermeidbaren Fehlpass nahm Wolfsburgs Likens Maß und schoss den Puck ins lange Eck zum 0:2. Auch in der Folge kamen die Westsachsen mit der Offensive der Grizzlys nicht wirklich zurecht, Scott Timmins und Patrick Pohl kamen zwar zu Kontern, aber Pickard war hier ein sicherer Rückhalt. Der hielt die Null auch fest und wechselte zur Hälfte der Spielzeit mit seinem Backup Dustin Strahlmeier.
Der konnte sich nur wenig später das 0:3 aus der Ferne ansehen, Bittner zog von der blauen Linie ab und der Puck chlug hinter Michael Bitzer ein. Doch diesmal fanden die Hausherren eine schnelle Antwort, über einen schnellen Spielzug landete die Scheibe bei Timo Gams, der aus spitzem Winkel den Puck ins rechte obere Eck schoss und damit das erste Tor der Saison für die Eispiraten erzielte. Damit war zumindest der bis dahin zu hohe Spielstand etwas korrigiert, denn die Führung der Niedersachsen war verdient, aber ein Drei-Tore-Vorsprung zur Pause wäre dem Spiel nicht gerecht gewesen.
Verdiente Niederlage, aber zu hoch
Das letzte Drittel begann erneut mit einem schnellen Tor für die Niedersachsen, nach nur 25 Sekunden gab Görtz einen Schuss auf Bitzer ab, der ließ bei freier Sicht den Puck die Linie überqueren. Nur wenige Augenblicke später sah der Goalie der Westsachsen für viele Besucher auch nicht gut aus, doch Hungerecker gab der Scheibe kurz vor ihm noch die entscheidende Richtungsänderung zum 1:5. Das Spiel hatte weiterhin eine hohe Geschwindigkeit, Wolfsburg hatte zwar mehr Feldanteile, aber Crimmitschau trug schnelle Konter vor, aber im Abschluss wurden die Westsachsen von einer schnellen und sicheren Abwehr der Grizzlys oft gehindert. Deren Offensive brachte die Westsachsen im Powerplay nochmal ins Schwitzen, und das mit Erfolg, Rech überwand Bitzer ein letztes Mal zum 1:6-Endstand. Verdient – aber im Torverhältnis zu hoch.