Saisonstart verschlafen, Zwischenhoch, Einbruch vor der Länderspielpause – Rote Laterne. Die Situation in Crimmitschau war mehr als angespannt, personell hielten sich die Entscheider zurück und so war die Stimmung wie auch der Tabellenstand deutlich im Keller.
Da kamen die Rüpel aus Dresden zum ersten Spiel nach der Pause gerade recht. Knackstedt & Co. checkten und pöbelten sich bekanntermaßen durch den Sahnpark und wurden dafür mit 0 Punkten belohnt. Und weil zwei Tage später auch noch ein Penaltysieg beim zweiten Lieblingsfeind, den Türmchen aus Ravensburg, folgte, erkannte man in Westsachsen am Ende des langen Tunnels doch wieder so etwas wie Licht. Zwar revanchierte sich Bad Tölz für die Last-Minute-Niederlage aus dem Hinspiel mit einem Tor 5 Sekunden vor Ende der Overtime, doch das war für Crimmitschau kein Anlass für einen Rückfall in alte Muster. Im Gegenteil, denn auch Freiburg, Weißwasser – durchaus fulminant mit 6:3 – und Kaufbeuren wurden besiegt.
Mit dem 0:4 im Ellental setzte es zwar erstmals nach 6 Spielen wieder einen „Nuller“ in Sachen Punkte, aber auch das steckten die Rot-Weißen ohne Wimpernzucken weg. Gegen Landshut wurde schon wieder gepunktet, wenn auch nur 1-fach, aber spätestens mit den verdienten und überzeugenden Siegen in Frankfurt und beim damaligen Spitzenreiter Kassel, dem gleich ein halbes Dutzend eingeschenkt wurde, war klar: Das Team hat was drauf und hier geht noch was! 20 Punkte aus 10 Spielen konnten sich definitiv sehen lassen!
Ein Puzzleteil des Aufschwungs war garantiert auch Ty Wishart, der gegen Bad Tölz seine Rückkehr ins heilige Trikot feierte, und sich vom ersten Shift an als defensive Stütze und intelligenter Aufbauspieler bewies. Einer wie Wishart fehlte bislang, das wurde schnell deutlich. Martin Kokes hingegen fehlte niemandem mehr. Ende November wurde der befristete Vertrag nicht verlängert. Kokes war bis dahin mit der Crimmitschauer Bank vertrauter als mit dem Crimmitschauer Eis.