Der Aufwind, den die Crimmitschauer mit dem Zwischenspurt vom 7. bis zum 12. Spieltag erzeugten, verflachte jäh. Unglücklich zog man gegen Frankfurt zuhause im Penaltyschießen den Kürzeren und weil das noch nicht Dämpfer genug war, folgten weitere Heimpleiten gegen Heilbronn und Kassel.
Das Derby in Weißwasser ging sehr peinlich und mehr oder weniger chancenlos mit 2:6 gegen die Wand und die 3:8-Klatsche in Bad Nauheim war im negativen Sinne das i-Tüpfelchen. Die 8 Gegentreffer sollten bis zum Hauptrundenende der Höchstwert bleiben.
Nur 1 Punkt aus diesen 5 Spielen ließ die Pleißestädter wieder bis zur Hüfte im Sumpf versinken, aus dem sie sich zuvor mühsam zumindest bis Knöcheltiefe herausgearbeitet hatten. Crimmitschau nahm die Rote Laterne mit in die Länderspielpause und die Kritik an Team und Trainer wurde immer deutlicher. Leistungsträger im Formtief, ein immergleicher Gameplan und ein Defensivverhalten, das nur noch zum Davonlaufen war. Apropos Davonlaufen: Patrick Klöpper leistete sich wohl abseits des Eises die ein oder andere Entgleisung, was zur Vertragsauflösung führte. Wenige Stunden darauf wurde er als Neuzugang in Kassel präsentiert.
Mit Beginn der zweiwöchigen Deutschland Cup Pause wartete man eigentlich täglich auf die Meldung aus Crimmitschau, dass Coach Naud seinen Hut bzw. seine graue Schiebermütze nehmen muss. Jeder verstrichene Tag nährte aber die Gewissheit, dass Naud dazu bestimmt sein sollte, das Team wieder auf Kurs zu bringen – die Zweifel unter den Fans waren immens.
Immerhin: Der Deutsch-Amerikaner Mitch Wahl gab gegen Kassel sein Debüt im Eispiraten-Trikot und verbreitete die Hoffnung, endlich den ersehnten Torjäger gefunden zu haben. Die Torjägerkrone in Schwedens 2.Liga 2015/16 und die österreichische Meisterschaft 2018/19 waren blühende Vorschusslorbeeren.