Stürmisch ging es zu an diesem Sonntag, das Sturmtief „Sabine“ hatte Deutschland fest im Griff und der Großteil der in das Stadion im Crimmitschauer Sahnpark gepilgerten Schlachtenbummler hoffte, dass die Eispiraten mehr Rückenwind als Gegenwind erhalten, gegen den frischgebackenen und durchaus überraschenden Tabellenführer aus dem Breisgau sicherlich kein leichtes Unterfangen.

Freiburg veranschaulicht Grund für Tabellenführung

Die Gäste aus dem Breisgau zeigten gleich zu Beginn des Spiels, warum sie an der Tabellenspitze der DEL 2 stehen. Vom Bully weg übten die Wölfe Druck auf die Eispiraten aus und nahmen Eispiraten-Neuzugang Patrick Cerveny im Tor der Westsachsen unter Beschuss. Folglich fiel auch früh das Führungstor für die Gäste, allerdings ging diesem eine strittige Entscheidung des Schiedsrichtergespanns gegen Luca Gläser voraus. Freiburgs Linsenmaier war dies freilich egal, wurde im Powerplay schön freigespielt und hatte keine Mühe, den Puck im Tor unterzubringen. Die Eispiraten wirkten unkonzentriert, spielten im Gegensatz zu den letzten Spielen ungewöhnlich viele Fehlpässe und Scheiben in Richtung Ben Meisner waren Fehlanzeige. Das änderte sich zwar nach einer Strafe gegen die Gäste in der 8. Minute, aber etwas Zählbares sprang in der zwei-minütigen Überzahl nicht heraus. Das zerfahrene Spiel der Eispiraten sollte sich auch in der Folge fortsetzen. Und als Luca Gläser erneut auf die Strafbank musste – und sich zurecht über den kleinlichen Pfiff beschwerte, aber dafür noch zwei Minuten zusätzlich aufgebrummt bekam – schlugen die Gäste erneut zu, mit einem schnellen Spielzug durchbrachen sie die Abwehr und  Ustorf`s Pass lenkte Hagen Kaisler ins eigene Tor zum 0:2. In der Schlussminute hatte André Schietzold den Anschlusstreffer auf dem Schläger, traf aber leider nur den Pfosten. Ein offensichtliches Spiel der Gäste mit sechs Mann blieb kurz zuvor ungeahndet. Die Eispiraten gingen mit einem verdienten Rückstand in die erste Pause.

Eispiraten werden besser und können verkürzen

Das zweite Drittel begann gleich mit einer erneuten Strafe gegen die Eispiraten, was die Fans der Westsachsen mit einem gellenden Pfeifkonzert und „Schieber“-Rufen reagieren ließ, denn Linsenmaier hob theatralisch ab und Wideman musste hinaus. andere Schiedsrichter haben hierfür durchaus auch schon mal auf Unsportlichkeit entschieden. Freiburg konnte diesmal jedoch keinen Nutzen aus der nuerischen Überlegenheit ziehen. Die Eispiraten spielten zwar immer noch mit angezogener Handbremse, aber immerhin besser als im ersten Durchgang und konnten in der 28. Minute endlich den Anschlusstreffer erzielen, Adrian Grygiel schoss von der Seite und Christoph Körner beförderte den Abpraller von Meisner ins Tor. Die Eispiraten wurden mutiger und zwangen die Wölfe zu Strafen, doch das in dieser Saison durchaus als unterirdisch zu bezeichnende Powerplay sollte auch hier nichts am Spielstand ändern. Freiburg blieb gefährlich, aber Patrick Cerveny zeigte bei den vorgetragenen sehenswerten Spielzügen des Tabellenführers starke Reflexe und hielt die Eispiraten im Spiel. Mit dem 1:2 aus Sicht der Westsachsen ging es in die zweite Pause.

Ausgleich in den Schlussminuten

Zu Beginn des letzten Drittels ließen die Eispiraten erneut ein Überzahlspiel ungenutzt, zu harmlos agierten sie einmal mehr. Im Spiel 5 gegen 5 sah das Spiel der Westsachsen deutlich besser aus, hier zwangen die Hausherren Meisner mehrfach zu Paraden, doch der Puck wollte nicht über die Linie. Freiburg wirkte bei weitem nicht mehr so zielstrebig wie in den ersten beiden Dritteln, beschränkte sich auf gefährliche Konter und konnte sich auf die Schiedsrichter verlassen, die einmal mehr auf die Fallsucht der Wölfe hereinfielen. So geschehen in der 52. Minute: Spiro ließ sich nach leichter Berührung durch André Schietzold fallen und erntete zurecht unschöne Worte von Alex Wideman. Allerdings blieb das folgende Unterzahlspiel ohne Folgen für die Westsachsen, die – kaum vollzählig – einen Sturmlauf starteten und binnen weniger Sekunden drei hochkarätige Chancen versiebten. Als in den Schlussminuten das Schiedsrichtergespann Freiburgs Danner auf die Strafbank schickte, schwante den Eispiraten-Fans angesichts der vorherigen Überzahlspiele Schlimmes. Doch Mitch Wahl hatte diesmal etwas gegen die grausige Powerplay-Quote und jagte nach wenigen Sekunden die Scheibe ins Netz. Freiburg hatte nichts mehr entgegenzusetzen und sicherte offensichtlich den einen Punkt. Wie schon im ersten Heimspiel der Saison gegen Freiburg ging es mit dem Spielstand von 2:2 in die Verlängerung.

Spannendes Penaltyschießen sichert Zusatzpunkt

Freiburg machte zu Beginn der Verlängerung mehr Druck, aber die Eispiraten bekamen mit zunehmender Spielzeit immer mehr die Oberhand, doch hier war Meisner der große Rückhalt der Wölfe. Und so musste das Penaltyschießen die endgültige Entscheidung bringen. Hierbei sorgte Austin Fyten nach vorherigen Doppeltreffern von Mitch Wahl und Linsenmaier auf der Gegenseite im zehnten Penaltyschuss für die Entscheidung.