Eine kleine Serie hatten die Eispiraten gestartet und konnten mit durchaus breiter Brust bei den leicht ersatzgeschwächten Kurstädtern antreten. Und erneut zeigten die Westsachsen, wozu sie fähig sind, wenn Kampf und Willen stimmt.

Kampf ins Spiel nach druckvollem Beginn der Gastgeber

Bad Nauheim ging nach dem 1:0-Sieg im Dienstagsspiel gegen die Steelers gleich offensiv zu Gange, die erste Großchance hatte allerdings Mitch Wahl nach nur einer Minute, als er einschussbereit gerade noch entscheidend gestört wurde. Die Anfangsphase gehörte aber den Hausherren, die ein ums andere Mal gefährlich vor Michael Bitzer auftauchten. Die Eispiraten arbeiteten aber konzentriert und konnten den ersten Sturmlauf der Hessen abwehren, die eigene Zone wurde gut verteidigt, so dass die Gastgeber nicht mehr zu einem geordneten Aufbau kamen. Nach vorn steigerten sich die Eispiraten jetzt auch mehr, dennoch legten die Gastgeber in genau solch einem Moment vor. Die Eispiraten waren zu weit aufgerückt, verloren den Puck und Bad Nauheim startete einen schnellen Konter, den Combs mühelos mit dem 1:0 abschloss. Doch die Eispiraten antworteten prompt, als Bad Nauheim eine Strafe erhielt. Patrick Pohl tankte sich mit einer starken Einzelleistung durch und überwand Bick zum Ausgleich. Die Westsachsen waren damit in der Kurstadt angekommen und spielten munter mit. Lohn der Mühe war in der 14. Minute das 1:2, Mitch Wahl wurde von Lukas Vantuch perfekt bedient und zimmerte den Puck in den Winkel. Das Spiel machten nun die Eispiraten, es wurde lediglich brenzlig, als ein sehr kleinlicher Pfiff des Lininrichters erfolgte und dieser einen Spieler zu viel auf dem Eis entdeckte. Und das nutzten die Gastgeber, erst traf Palka die Querlatte, durfte aber nur wenig später nochmal und nahm diesmal genauer Maß – 2:2 und damit war dies auch der leistungsgerechte Pausenstand.

Führung leichtfertig verspielt, doch Nadelstich sitzt

Die Eispiraten erwischten einen Start nach Maß ins zweite Drittel, ein Aufbaufehler fing Ptrick Pohl ab, Mitch Wahl erhielt die Scheibe und schoss auf Bick, der den Puck nicht sichern konnte, Patrick Pohl bedankte sich und schob zum 2:3 ein. Bad Nauheim war natürlich angestachelt vom Gegentreffer und so entwickelte sich ein Spiel, das hin und her wog. Den nächsten Stich setzten wieder die Gäste, Austin Fyten nahm einem Stürmer die Scheibe ab, spielte hinter das Tor auf André Schietzold, der einen genialen Pass zurück auf Fyten gab und der umspielte Bick gekonnt zum 2:4. Bad Nauheim wirkte angeschlagen, nach vorn ging bei den Hessen so gut wie nichts, während die Westsachsen spielfreudig agierten und der Spielstand auch die Spielanteile widerspiegelte. Gegen Ende des Drittels wurden die Kurstädter wieder stärker und das sollte sich unter gütiger Mithilfe der Eispiraten auszahlen, Köhler bekam einen guten Pass, überlief die Abwehr, wurde von Ty Wishart nicht gut genug gestört, kam dadurch zum Abschluss und zum Anschlusstreffer, weil auch noch Michael Bitzer zu früh runter ging. Damit nicht genug, nach einer erneut kleinlichen Strafe gegen die Eispiraten schlugen die Hessen nochmal zu und glichen zwei Minuten vor Drittelende aus. Damit hatten die Gastgeber das Momentum wieder auf ihrer Seite, doch die Eispiraten schlugen genau in der Drangphase nochmal zu, David Kuchejda zog nochmals an und nutzte wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff einen Abpraller von Bick zum 4:5.

Konzentrierte Gäste fahren verdienten Auswärtssieg ein

Eine Strafe gegen die Gastgeber hätten die Eispiraten bei konsequentem Powerplay durchaus nutzen können, aber das Überzahlspiel ist ohnehin in dieser Saison nicht die Paradedisziplin der Crimmitschauer, nur ein Team ist schlechter und das war der aktuelle Gegner. Den hatten die Eispiraten allerdings weiter im Griff, die gut gestaffelte Abwehr ließ den Hessen kaum Spielraum. Torraumszenen waren aber in diesem Drittel eher Mangelware, lediglich Austin Fyten scheiterte an Bick und auf der Gegenseite ließ Combs eine Großchance nach einem Konter liegen. Den Kurstädtern lief allmählich die Zeit davon, wirklich gute Einfälle hatte keiner der Spieler von Coach Christoph Kreutzer, der in den Schlussminuten seinen Goalie vom Eis nahm. Die Hausherren rannten zwar nochmal an, aber die Eispiraten ließen sich nicht aus der Ruhe bringen und kamen eine Sekunde vor Schluss zum Treffer ins leere Tor durch Vindent Schlenker.