Nach acht Spielen ohne Punkterfolg hat sich eine gewisse Unruhe rund um die Eispiraten breit gemacht, schließlich stehen die Westsachsen aufgrund der Pleitenserie mit einem Bein in den Playdowns und gaben zuletzt nicht wirklich Anlass zur Hoffnung. Da kam die Partie beim Tabellennachbarn Landshut eigentlich gerade recht, denn im Kampf um wenigstens das Heimrecht in der ersten Abstiegsrunde dürften die Niederbayern der Hauptkonkurrent sein. Auf dem Personalsektor musste Coach Naud kurzfristig auf Ole Olleff und Ty Wishart verzichten, so dass nur 4 etatmäßige Defender zur Verfügung standen. Dominic Walsh musste deshalb hinten aushelfen und machte seinen Platz im Sturm für Rückkehrer Alex Wideman frei.

Überschaubares Niveau – auf beiden Seiten

Die Partie startete mit der wohl schnellsten Strafzeit der laufenden Saison als Bohac nach nur 9 Sekunden die Scheibe über die Bande beförderte. Jedoch blieben die Aktionen der Eispiraten in diesem Powerplay wie auch im zweiten kurz darauf eher überschaubar. Crimmitschau hatte leicht Oberwasser, zwingende oder gar 100%ige Torchancen sprangen aber nicht heraus. Und weil auch die Eispiraten-Defensive recht sicher stand, blieb es vor Bitzer zumeist alles ruhig. Das Spiel fand also eher fernab der Torräume statt und bewegte sich auf unterem DEL2-Niveau. Mit einem leistungsgerechten Unentschieden und einer Strafe gegen Kaisler ging es in die Pause

Eispiraten tanken Selbstbewusstsein, leisten sich aber einen Makel

Diese Strafe sollte eine Art Weckruf für Landshut sein, denn was die Dreihelmenstädter in den 2 Minuten Überzahl abfeuerten, hätte eigentlich zum 1:0 führen müssen. Pfosten, Latte und megrfach freistehend über den Puck geschlagen – da war einiges an Pech dabei für den EVL. Als wenig später Knotek in die Kühlbox musste – er hatte als letzter Mann unfair retten müssen – ahnten die mitgereisten Eispiraten-Fans Böses. Sie wurden aber eines Besseren belehrt, denn ein schneller 3-1 Gegenstoß in Unterzahl brachte die Scheibe zu Fyten, der sie mit einem Strahl aus dem Handgelenk unter die Latte setzte – 0:1. Der Treffer zeigte auf beiden Seiten Wirkung. Denn Crimmitschau hatte nun den Wind in den Segeln und kontrollierte den EVL sehr gut. Mitch Wahl hatte gar die Chance auf das 0:2, traf aber nur die Latte. Besser machte es kurz darauf Adrian Grygiel, der im Powerplay ein gewonnenes Bully nutzte und direkt ins Lange Eck abzog. Mit der 2-Tore-Führung hatten die Eispiraten nun reichlich Selbstvertrauen getankt und die Landshuter Fans skandierten schon „Wir woll´n euch kämpfen seh´n“. Es kam nicht viel von den Hausherren. Außer noch das 1:2 vor der Pause, das mehr oder minder aus dem Nichts fiel und nicht unbedingt die Spielverhältnisse zu diesem Zeitpunkt widerspiegelte. Das half den Westsachsen aber wenig und so mussten sie sich mit der knappen Führung auf ein umkämpftes Schlussdrittel einstellen.

Punkt ins Ziel gerettet

Und in der Tat kamen die Landshuter wieder recht munter aus der Kabine und zeigten mit weiteren Pfostentreffern gleich mal die Richtung an. Naud sah sich gezwungen, die Auszeit zu nehmen und das brachte erstmal wieder etwas Ordnung. In der 46. Minute allerdings zeigten sich die Eispiraten wieder von ihrer fehleranfälligen Seite. Halbauer spielte ein völlig unnötiges Icing und nach dem folgenden Bully ließ man EVL-Kapitän Forster völlig frei vor Bitzer den Rebound versenken. So stand es 2:2 und nun war plötzlich Landshut am Drücker und Bitzer mehrfach im Mittelpunkt. Erst gegen Drittelende konnten die Crimmitschauer offensiv noch einmal Akzente setzen, so dass beide Teams letztlich den Sieg hätten nach Hause bringen können. Es blieb aber letztlich bei der alles in allem gerechten Punkteteilung.

In der Verlängerung wurde den Eispiraten ein Offensivbully zum Verhängnis, denn Fyten und Knotek gingen beide auf den Landshuter Defender, so dass ein 2-1 Konter für die Hausherren folgte. Forsters Schuss ging zwar vorbei, sprang aber von der Bande direkt auf die Kelle von Ehl, der geistesgegenwärtig zum 3:2 einschoss.

Was nimmt man nun von diesem Spiel in Landshut mit? Rein tabellarisch – und das sind leider die harten Fakten – dürfte die Pleite ein weiterer Pflasterstein auf dem Weg in die Playdowns gewesen sein und auch das Heimrecht ist ein Stück weiter in die Ferne gerückt. 9 Punkte beträgt nun der Rückstand auf ebenjene Landshuter. Ansonsten bleibt festzuhalten: Das Team hat sich bemüht, das Team war phasenweise selbstbewusst unterwegs, das Team hat mal wieder einen kleinen Schritt nach vorn gemacht anstatt weiter zurück. Ob sich auf der Leistung aufbauen lässt, ist schwer zu sagen.