2399 Zuschauer – eine Zahl, die angesichts der Leistung der Eispiraten eigentlich nicht zu erwarten war, doch einen immensen Anteil hatten die über 800 mitgereisten Schlachtenbummler aus Kaufbeuren, die mit einem Sonderzug anreisten und mächtig Stimmung machten. Angesichts der sportlichen Lage in Westsachsen ein Segen im Hinblick auf den Zuschauerdurchschnitt.
Gut bedient mit nur drei Gegentoren
Beide Teams begannen das Spiel verhalten, im Gegensatz zu der Kaufbeurer Fanschar, die den Ton im Stadion angaben. Der Funke sprang dann auch auf das Eis über und Kaufbeuren machte innerhalb von 14 Sekunden zwei schnelle Tore, erst überlief Blomqvist die Abwehr, passte auf Kerälä vor dem Tor und der musste nur noch einschieben. Nur wenige Sekunden später machte die Eispiratenabwehr einen kapitalen Fehler an der Bande, der vor dem Tor von Wörle eiskalt ausgenutzt wurde. Trotz sofortiger Auszeit des Trainergespanns war dies ein Nackenschlag, von dem sich die Eispiraten erst einmal nicht erholten und den Gästen das Feld größtenteils überließen. Und so durfte der aus dem Allgäu angreiste Anhang im ersten Drittel nochmal jubeln, erneut war es Wörle, der diesmal einen Fehler von Mark Arnsperger bestrafte, indem der den unglücklichen Abpraller per Nachschuss über die Linie drückte – und das in Unterzahl. Das machte natürlich das Spiel der nervös agierenden Hausherren nicht besser. Mit dem 0:3 nach 20 Minuten noch gut bedient ging es vor schweigenden und kopfschüttelnden Eispiratenfans in die Kabinen.
Eispiraten einfallslos – Kaufbeuren lustlos
Auch im zweiten Drittel fiel den Eispiraten in der Offensive nicht viel ein, was Stefan Vajs im Tor des ESVK in Verlegenheit hätte bringen können. Lediglich Ty Wishart kam zu einem Schlagschuss, der aber sichere Beute des Kaufbeurer Goalies wurde. Kaufbeuren schien sich wie bereits zwei Tage zuvor mit dem Spielstand zufrieden zu geben, denn auch die Allgäuer machten offensiv nur das Notwendigste und in der Defensive bestand ohnehin kaum Gefahr. Die erste erwähnenswerte Chance hatte Vincent Schlenker in der 35. Minute, als er von Patrick Pohl nach gewonnenen Zweikampf an der Bande bedient wurde, doch hier war der Kaufbeurer Goalie der Sieger. Dennoch war ein Ruck zu spüren, denn die Eispiraten zogen in den letzten Minuten das Tempo doch etwas an und das sollte belohnt werden, Ty Wishart zog von der blauen Linie ab, Vajs ließ den Schuss abprallen und Patrick Pohl markierte das 1:3, was auch den Pausenstand bedeutete.
Eispiraten gegen Vajs
Der letzte Durchgang begann mit stürmischen Eispiraten und spektakulären Saves des Kaufbeurer Goalies, der in den ersten drei Minuten mehrere Glanzparaden zeigte und so seine Mannschaft vor dem Anschlusstreffer, und dem Ausgleich und gar der möglichen Führung der Eispiraten bewahrte und die rotweisse Fanschar zur Verzweiflung brachte. Kaufbeurens Goalie Andreas Brockmann hatte nach 5 Minuten genug gesehen und rüttelte seine Mannschaft wach. Offensiv blieben die Allgäuer zwar weiter harmlos, aber Vajs rückte weniger in den Fokus, weil die Gäste wieder geordneter in der Abwehr standen. In der 54. Minute tankte sich Vincent Schlenker durch und konnte nur durch ein Foul gestoppt werden, den fälligen Penalty parierte Vajs aber problemlos. Die Gäste leisteten sich Fehler und bekamen zurecht Strafen, eine davon nutzte Ty Wishart zum längst überfälligen 2:3. In den letzten zwei Minuten ging der Sturmlauf der Eispiraten weiter, Mark Arnsperger verließ das Tor, aber zwei Sekunden vor Schluss sollte den Gästen das 2:4 mit einem Schuss ins leere Tor gelingen, was der Kaufbeurer Anhang lautstark feierte. Die Eispiratenfans verabschiedeten angesichts des Auftretens im letzten Drittel die Mannschaft dennoch mit Applaus.