Das war heute nach dem Frankfurter Husarenstück gleich das nächste bockstarke Auswärtsspiel der Eispiraten: mit einem deutlichen 2:6 klauten die Westsachsen beim Tabellenführer aus Kassel die nächsten drei Punkte und können mittlerweile auf eine wirklich eindrucksvolle Bilanz nach der Deutschland-Cup-Pause verweisen.
Personal: Es fehlte der seit letzter Woche langzeitverletzte Alex Wideman, dafür konnten sowohl Lukas Vantuch als auch Carl Hudson als Kontingentspieler auflaufen. Mark Arnsperger saß nach seinem Bremerhaven-Abstecher wieder als Backup auf der Bank.
Early Scoring für beide Teams
Wie schon in Frankfurt, dauerte es auch heute nicht lange, bis das Toreschiessen eröffnet wurde: Trivino nutzte gleich die erste hochkarätige Chance des Spiels, tanzte bei seinem Break noch Michael Bitzer aus und ließ das Kasseler Publikum jubeln. Aber, auch das eine Parallele zum Match bei den Löwen: als nächstes waren die Eispiraten an der Reihe, und die ließen sich auch gar nicht all zu viel Zeit. David Kuchejda mochte nun kurz vor Weihnachten auch langsam mal aufs Scoreboard und verwertete eine Fyten-Hereingabe zum Ausgleich – sein erster Saisontreffer. Begünstigt durch drei Huskies-Strafen rissen die Rot-Weißen danach sogar das Spiel weitgehend an sich, verbuchten noch einiges an Chancen, aber Gerry Kuhn im Kasseler Kasten gilt nicht umsonst als einer der Top-Fänger der Liga und stellte das auch unter Beweis. Das trieb naturgemäß die eh schon schlechte Powerplayquote der Gäste noch weiter in die Tiefe. Mit dem 1:1 gings in die erste Pause.
Auch nach Drittel 2 ist nichts entschieden
Im Mittelabschnitt waren es dann die Gäste, die den ersten Nadelstich setzten, aber da halfen die Hausherren auch kräftig mit. Nachdem Mitch Wahl dem Huskies-Goalie die Kelle mit einem harten Schuss aus der Hand geballert hatte, vermochten es die Kasseler Defender weder, ihrem Goalie auszuhelfen, noch brachten sie den Puck aus dem Drittel. Adrian Grygiel sagte artig danke und tunnelte den stocklosen Kuhn zum 1:2. Die Gäste wollten da wohl nicht zurück stehen und präsentierten im Gegenzug den Ausgleich: einen schon gewonnenen Puck ließen sie sich hinterm Tor wieder abjagen, Christ stand vor Bitzer völlig blank und hatte alle Zeit der Welt, sich die Ecke auszusuchen. Es sollte Michael Bitzers letzter Gegentreffer an diesem Abend gewesen sein, denn danach fing der Deutschamerikaner alles, was auf sein Tor kam, lieferte so die nächste blitzsaubere Partie ab und darf nach holprigem Start in rot-weißem Trikot durchaus als stabilisiert gelten. Kassels Aktivster, Karachun, der schon im ersten Durchgang ein zu Recht aberkanntes Tor erzielt hatte, versuchte es immer wieder, aber ohne Erfolg. Mehr „Erfolg“ hatte sein Kollege Shevyrin, der Austin Fyten in Minute 36 mit einem nicht geahndeten Kniecheck aus dem Spiel und auf die Verletztenliste beförderte, keine schöne Aktion…
Eispiraten kontern sich zum Auswärtssieg
Und auch im Schlussdrittel waren es die Rot-Weißen, die schnell trafen: nach gewonnenem Pohl-Bully kam die Scheibe zu Carl Hudson, der einfach mal Richtung Tor abzog, und durch Freund und Feind hindurch schlug es hinter Kuhn zum drittenmal ein. Diesmal sollten die Huskies keine Antwort finden. Ganz stark verteidigenden Eispiraten gelang vor allem in der eigenen Zone fast alles, alleine Hagen Kaisler verdiente sich mit mehreren nacheinander geblockten Schüssen die Kaba-Gedächtnis-Medaille. Den Rest fischte Michael Bitzer weg, auch und gerade während der noch folgenden drei Crimmitschauer Strafzeiten. Und vorne zeigten sich die Westsachsen verdammt effektiv: erst verwandelte Dominic Walsh nach klugem Wahl-Zuspiel, dann gabs Tic-Tac-Toe mit Vincent Schlenker und Patrick Pohl zum 2:5, und weil eh schon alles gelang, sprang die Scheibe in der Schlussphase der Partie nach einem Block Kuchejdas direkt über vierzig Meter ins verwaiste Kasseler Gehäuse. Damit war der Drops endgültig gelutscht. Ein verdienter Sieg der Eispiraten stand zu Buche, sicher zwei Tore zu hoch, aber das nehmen wir gerne mit.
Am Sonntag kommt es dann zum Back-to-back-Rematch im Sahnpark, und es ist zu erwarten, dass sich die Huskies die drei Punkte wiederholen wollen. Aber mit der heute gezeigten Einsatzfreude und Disziplin sind die Rot-Weißen durchaus in der Lage, dem Tabellenführer gleich nochmal das Bein zu stellen.