Nachdem in der Woche die Dresdner Eislöwen und die Bayreuth Tigers mittels eingefahrenen Punkten an den Eispiraten tabellarisch vorbei gezogen sind, waren diese gegen den Tabellenzweiten aus Kassel unter Zugzwang, zumal der Tabellenletzte Landshut und der Vorletzte aus Kaufbeuren in Lauerstellung waren. Der unter der Woche bereits mit den Eispiraten trainierende und am Spieltag noch verpflichtete Mitch Wahl sollte zumindest den Abgang von Julian Talbot kompensieren.
Überlegende Gäste machen das Spiel im ersten Drittel
Das Spiel begann wie das erste Gastspiel der Eispiraten in Kassel: Mit einem frühen Tor für die Gäste, es war noch keine Minute gespielt, da muste Michael Bitzer hinter sich greifen, Kassels Kirsch drückte den Abpraller von Bitzer über die Linie. Nur Sekunden später hatte aber Neuzugang Mitch Wahl die Riesenchance zum Ausgleich, doch freistehend einen Meter vor dem Tor schoss er knapp vorbei. Kurz darauf rückte der erneut in den Fokus, und zwar in den des Schiedsrichters, denn dieser schickte ihn auf die Strafbank. Und die numerische Überzahl wussten die Nordhessen gleich zu nutzen, Karachun überlief die Abwehr und überwand Bitzer zum 0:2. Diese Führung spielte den Huskies natürlich perfekt in die Karten, und so übernahmen sie weitestgehend das Spielgeschehen auf dem Eis. Die Eispiraten waren bemüht und hatten durchaus auch gute Einschusschancen wie etwa durch Dominic Walsh oder Adrian Grygiel, doch Kassels Kuhn im Tor zeigte starke Paraden. Doch auch Michael Bitzer auf der Gegenseite konnte sich über mangelnde Beschäftigung nicht beklagen. Lichterloh brannte es in der 13. Minute vor ihm, aber da behielt der Goalie die Übersicht und bewahrte seine Vorderleute vor dem Ausbau der Gästeführung. Die Eispiraten kamen zum Ende zwar besser ins Spiel, suchten aber selbst in aussichtsreichen Positionen immer den vermeintlich besser stehenden Mitspieler, anstatt einfach mal zu schießen. Sicher wäre zu diesem Zeitpunkt der Anschlusstreffer verdient gewesen, aber die Gästeführung zur Pause ging auf Grund deren Kaltschnäuzigkeit voll in Ordnung.
Wenig Gegenwind in Westsachsen
Der Tabellenzweite nahm auch im zweiten Durchgang vorerst das Heft des Handelns in die Hand. Die Eispiraten hatten somit genug in der eigenen Abwehr zu tun, nach vorn ging wenig bis gar nichts. So war es auch kein Wunder, dass der berühmte Funke nicht auf die Ränge überprang. Es vergingen in diesem Drittel ganze 10 Minuten, da gelang den Eispiraten ein schneller Spielzug über Vincent Schlenker und Patrick Pohl und dieser gab einen eher Verlegenheitsschuss auf Kuhn ab und der rutschte diesem durch. Und lötzlich waren die Eispiraten im Spiel, das Publikum war auch da und beinahe hätte Alex Wideman den Ausgleich erzielt, der Puck sprang knapp am Tor vorbei. Das Spiel wurde jetzt härter, doch in dieser Phase gab es nur ein Team, was eine Strafe erhielt und das waren die Eispiraten. Doch wer gedacht hat, dass Kassel die Überzahl sofort nutzt, wurde getäuscht. Denn die größeren Chancen hatten die Hausherren in Unterzahl. Aber kaum komplett schlugen die Nordhessen zu, Humphries kam frei zum Schuss und überwand Bitzer zum 1:3. Schade für die Eispiraten, denn zum Ende des Drittels wäre der Ausgleich durchaus verdient gewesen.
Gäste siegen mühelos
Kein Bein heraus reißen und die Gastgeber kommen lassen war wohl das Motto der Huskies zu Beginn des letzten Drittels. Die Gäste beschränkten sich bereits zu Beginn des Drittels auf Defensivarbeit. Die Fans im Sahnpark hingegen wurden jetzt deutlich aktiver und feuerten das Team in Rot-Weiss lautstark an. Doch die Eispiraten kamen weiterhin nicht wirklich in Fahrt und die Zeit lief gnadenlos von der Uhr. Selbst ein Überzahlspiel in den Schlussminuten machte das Bild auf dem Eis nicht besser und als Michael Bitzer in den Schlussminuten das Tor verließ, gelang Humphries das entscheidende 1:4 ins leere Tor. Eine vor allem im letzten Drittel blutleere Vorstellung nahm damit ihr Ende und brachte die rote Laterne im Sahnpark wieder zum Leuchten.