Nach dem dramatischen Sieg in Landshut bekommen es die Eispiraten mit dem Titelanwärter aus Frankfurt zu tun. Die Löwen sind etwas holprig in die Saison gestartet, konnten aber nach zuletzt 11 Punkten aus 5 Spielen einen großen Sprung machen.

Und so schauen die Hessen derzeit von Rang 3 auf den Rest der Liga, von wo aus sie mit 21 Punkten und 48:35 Toren aus 12 Spielen erst einmal den Kontakt zu den besserplatzierten Heilbronn (26) und Kassel (27) wieder herstellen müssen.

Die Ansprüche in der Mainmetropole dürften genau in diese Richtung gegen, denn alles außer eine Spitzenposition dürfte in Frankfurt schon aufs Gemüt schlagen. Im ersten Jahr eines möglichen DEL-Aufstiegs will das Team der finnischen Trainerriege Matti Tiilikainen (Head) und Marko Raita (Co) wenn möglich gleich zupacken, zumal in Frankfurt große Hallenpläne bestehen, die den Neubau der größten Eishockeyhalle Europas vorsehen. Kleine Brötchen kommen in Frankfurt halt nicht in die Tüte.

Klein ist nur der Name des Löwen-Goalies, nämlich Patrick Klein (7 Sp, 3.09 GT/Sp, 89.86%, 1 SO), der als Nummer 1 vorgesehen war, aber noch nicht 100%ig überzeugen konnte. Somit hat sich die Nummer 2, Jimmy Hertel (5 Sp, 2.38 GT/Sp, 92.05%, 0 SO), inzwischen deutlich in den Vordergrund gehalten.

Im Vordergrund stehen im Abwehrbereich weiterhin vor allem Maximilian Faber (12 Sp, 3+8), der wieder alles daran setzt, punktbester Verteidiger der Liga zu werden, sowie der kanadische Schrank Steven Delisle (12 Sp, 4+4), der nicht nur wegen seiner 1.97 m und 106 kg auffällt. Mit dem Schweden David Suvanto (12 Sp, 0+5) haben die Löwen eine zweite Kontingentstelle in der Abwehr besetzt, in der Marius Erk (12 Sp, 1+5), Leon Hüttl (12 Sp, 1+4), Alex Roach (11 Sp, 0+2) und Daniel Wirt (11 Sp, 0+2) die übrigen Plätze einnehmen.

Die Paradedisziplin der Frankfurter ist seit Jahren gewohntermaßen der Angriff, der mit geballter Offensivpower daherkommt. Und so ließ man sich nicht lumpen und lotste kurzerhand den letztjährigen Liga-Topscorer Roope Ranta (FIN, 12 Sp, 8+5) in die Bankenhauptstadt. Übertrumpft wird der Goalgetter bislang punktemäßig nur von Eduard Lewandowski (12 Sp, 9+6), der mit seinen inzwischen 39 Jahren noch immer nicht müde ist. Auch der zweite Oldie im Team, Adam Mitchell (12 Sp, 6+6), nimmt wieder eine zentrale Position im Angriffsspiel ein, das mit Stephen MacAuley (CAN, 12 Sp, 2+11) und DEL-Routinier Martin Buchwieser (11 Sp, 5+3) weitere prominente Neuzugänge bekam.

Carter Proft (12 Sp, 5+3), Lukas Koziol (11 Sp, 1+6), Die Eisenmenger-Brüder Magnus und Maximilian sowie Mike Fischer sind noch aus der letzten Saison bekannt. Mit dem 19jährigen Luis Schinko (12 Sp, 2+3) ist auch wieder ein deutsches Top-Talent in Frankfurt gelandet.

Für die Eipiraten wäre es wirklich sowas von wichtig, mal ein 5- oder 6-Punkte-Wochenende einzufahren, um in den Flow der Pre-Playoff-Plätze zu gelangen. Gegen die Fankfurter wird dieses Ziel freilich zu einer Herkulesaufgabe, denn bei allem Respekt vor dem Aufsteiger Landshut, aber die Hessen werden eine ganz andere Hausnummer sein als die Niederbayern und werden Crimmitschau so ziemlich alles abverlangen. Ein ähnlich perfekter Tag wie im letzten Heimspiel gegen die starken Bietigheimer wird für die Eispiraten von Nöten sein.