Im Nachbarschaftsduell Elfter gegen Zehnter zogen die Eispiraten Crimmitschau in Kaufbeuren – mal wieder – den Kürzeren und verpassten damit den Anschluss an das Tabellenmittelfeld. Ohne die abstinenten Kontingentspieler Alexander Wideman und Julian Talbot, dafür mit Lukas Vantuch, setzte es eine verdiente 2:5-Niederlage.
Spielentscheidung bereits im ersten Drittel
Die Eispiraten hatten gleich zu Beginn einige gute Momente, etwa in Form eines Pfostentreffers durch Adrian Grygiel. Dies sollte jedoch nur ein kurzes Strohfeuer sein, denn schon in der 4. Minute konnten die Hausherren ihren Matchplan einlösen. Grygiel und Klöpper gingen dem Zweikampf mit Lukes aus dem Weg, der von der Bandenrundung weg in die Mitte ziehen konnten und die Scheibe – abgefälscht durch Hudson – zwischen den Matten Michael Bitzers zum 1:0 ins Netzt setzte. Es dauerte nur 17 Sekunden, ehe den Eispiraten der nächste Blackout gelang. Schietzold entschied sich zur falschen Laufrichtung und entblößte die Blaue Linie, wo Sami Blomqvist mit langem Pass bedient wurde und allein auf Bitzer zulief. Ein Kaliber wie Blomqvist lässt sich so eine Gelegenheit nicht nehmen – 2:0. Damit waren die Messen eigentlich schon gelesen, denn bei den Eispiraten ließ so ziemlich alles zu wünschen übrig. Der ESVK hatte die Partie im Griff, während Crimmitschau den Anschein machte, im ersten Vorbereitungsspiel zu sein. Dass man in der 17. Minute in Unterzahl Max Schmidle vollkommen frei vor dem Tor das 3:0 erziele ließ, passte da nur zu gut ins Bild.
Zweites Drittel im Schnelldurchlauf
Das Spielniveau im Mittelabschnitt wurde von Minute zu Minute schlechter. Die einen wollten irgendwie nicht, und die anderen konnten einfach nicht besser. Das Highlight war wohl die Auszeit von ESVK-Coach Andreas Brockmann in der 32. Minute, der seinen Mannen wohl klarmachen wollte, dass er es nicht gern sieht, wenn sie sich dem schwachen Niveau ihrer Gegner anpassen. Prompt erhöhte der ESVK nochmal die Shclagzahl und Crimmitschau war gut bedient, in diesem Drittel keine weiteren Tore kassiert zu haben.
Crimmitschauer Ergebniskosmetik nach weiteren Abwehrdesastern
Gleich nach Wiederanpfiff bekamen die Eispiraten die Gelegenheit sich im Powerplay zu üben, das aber ohne großen Höhepunkt verstrich. Im Gegenteil, denn irgendwie verpassten es die Crimmitschauer wohl, dass Sünder Antti Kerälä wieder mitwirkte. Sträflich allein gelassen ließ man den Finnen in der 43. Minute gewähren und im Alleingang durch Bitzers Beine zum 4:0 einschieben. Das Match war in Anbetracht fehlender Emotionen, fehlenden Kampfes und fehlender Siegermentalität ohnehin schon gelaufen, wurde aber nun auch vom Ergebnis her deutlich. In Minute 49. vermieste Dominic Walsh im Powerplay wenigstens den Shutout von Stefan Vajs. Knapp zwei Minuten vor Ende entblößten die Allgäuer die Eispiraten-Abwehr ein weiteres Mal. Branden Gracel schloss einen 2-1 Konter gegen den auf dem Hosenboden sitzenden Bitzer zum 5:1 ab. In der Schlussminute nutzte Lukas Vantuch unter Bedrängnis im Slot noch ein Powerplay zum 5:2-Endstand. Freuen konnte sich darüber längst keiner mehr.
Das Team der Eispiraten ist mental und spielerisch in einem bedenklichen, vielleicht sogar bedrohlichen Zustand. Ohne Esprit und ohne Aufbäumen spielt jeder seinen Stiefel runter. Hinten wie vorne läuft das meiste schlichtweg schief. In der jetzigen Situation vermisst man Spieler, die das Zepter in die Hand nehmen und die Kameraden mitreißen.