Hessen-Wochenende Teil 2: Die Eispiraten waren nach der 2:4 – Niederlage im nordhessischen Kassel zu Hause gegen den DEL2 Vertreter aus Mittelhessen, dem EC Bad Nauheim, in der Bringepflicht. Doch wie zuletzt zum Ende der Saison siegten die Gäste mit 4:3.

Kalte Dusche nach 40 Sekunden

Waren es die Eispiraten, die nach 15 Sekunden in Kassel in Führung gingen, so waren es im Sahnpark die Kurstädter, die den Hausherren nach nur 40 Sekunden eine kalte Dusche verpassten, Cody Sylvester verwertete einen Abpraller von Marc Arnsperger zum 0:1. Nur wenige Augenblicke später hatte Dominic Walsh die Riesenchance zum 1:1, wurde aber klar am Torschuss gehindert und bekam noch eine Strafe obendrauf, da der Schiedsrichter offenbar ein Foul von ihm gesehen hatte. In der Folge passierte zwar nichts, jedoch rissen die Hessen das Spiel mehr und mehr an sich. Die Eispiraten versuchten zwar, dagegen zu halten, taten sich aber beim Spielaufbau schwer und agierten mehrfach beim Torabschluss zu kompliziert.

Die Gäste bremsten ihren Schwung allerdings durch zwei unnötige Strafzeiten selbst aus und die Eispiraten wussten diese Überzahlsituationen zu nutzen, und innerhalb von wenigen Sekunden gleich zwei mal. Erst zeigten die Westsachsen ein Powerplay nach Schule, das nutzte Adrian Grygiel zum Anschlusstreffer. Und nur wenig später spielte Julian Talbot seinen Sturmpartner Alexander Wideman mustergültg frei und der ließ Bastian Kucis im Tor der Gäste mit seinem Schuss in den Winkel keine Chance. Der Tordrang der Gäste war damit erst einmal etwas gemindert, doch ein Gastgeschenk der Extraklasse brachte den 2:2-Pausenstand. Marc Arnsperger spielte ungenau auf Adrian Grygiel, der konnte die Scheibe nicht richtig annehmen und Nauheims Fiddler nahm das Geschenk dankend an.

Harte Abwehrarbeit nach vielen Strafen gegen die Eispiraten

Das zweite Drittel begann ähnlich wie der erste Durchgang, beide Mannschaften waren eher mit Zerstörungsarbeit als geordneten Spielaufbau beschäftigt. Und auch hier war Bad Nauheim die aktivere Mannschaft. Richtig gefährlich wurde es erst gegen Mittel des Drittels, als Bad Nauheim nach Strafen gegen Hagen Kaisler und Carl Hudson dreimal in Überzahl agierte und die Eispiraten richtig gefordert wurden. Allerdings überstanden die Westsachsen die Druckphase mit starker Abwehrarbeit. Kurz danach schlug es aber im Tor von Marc Arnsperger ein, Dani Bindels nutzte einen erneuten Abpraller des Eispiraten-Goalies. Die Westsachsen waren zwar bemüht, den Ausgeich zu erzielen, aber es war immer ein Schlittschuh oder Stick eines Gegners im Weg. Somit gingen die Hausherren mit einem Rückstand in die zweite Pause.

Fragwürdige Strafenauslegung des Schiedsrichtergespanns

Die Eispiraten starteten mit Schwung ins letzte Drittel, die Hessen waren erst einmal auf Zerstören des Spiels fokussiert, allerdings auch mit Kontern, die sie gefährlich vortrugen. Allerdings hatte das am heutigen Abend sehr einseitig pfeifende Schiedsrichtergespann etwas gegen die Drangphase der Eispiraten, Dominic Walsh erhielt eine äußerst fragwürdige Strafe, und das mit Folgen. Die Hessen zogen ein bärenstarkes Powerplay auf und Strodel zimmerte den Puck perfekt bedient in den Winkel, Marc Arnsperger war hier chancenlos. Die Zwei-Tore-Führung gab Bad Nauheim Sicherheit, aber die Eispiraten kämpften mit den Fans im Rücken, die das Team lautstark anfeuerten. Allerdings glänzte zum Unmut der Fans das Schiedsrichtergespann erneut mit kuriosen Entscheidungen.

Die Zeit lief den Eispiraten jetzt davon, doch bekamen sie die Chance zu Toren von Bad Nauheim auf dem Silbertablett serviert, als diese sich innerhalb von einer Minute erneut selbst dezimierten. Doch das doppelte Überzahlspiel war zu unkonzentriert und so überstanden die Gäste das vermeintlich letzte Aufbäumen der Westsachsen. Vermeintlich deshalb, weil der Sturmlauf 8 Sekunden vor Schluss doch noch den Anschlusstreffer brachte, Dominic Walsh drückte den Puck per Nachschuss zum 3:4-Endstand über die Linie.