Der Frühling naht, die Temperaturen steigen, der Schnee schmilzt, Blumen sprießen und die Zwitschlein vögeln. Was wollen denn da noch Schlittenhunde auf dem Eis? Nix da – halten wir es mal wie Michael Ballack: „Ab in den Urlaub…“
Da mussten die Eispiraten am letzten Spieltag der Hauptrunde gegen den hessischen Ligaprimus ran, dem wurde alles abverlangt, aber es reichte am Ende nicht, um aus eigener Kraft die ersehnten Pre-Playoffs zu erreichen. Aber mit Hilfe anderer kurhessischer Unterstützung schaffte man es in die Pre-Play-Offs, um am Ende die nächsten Hessen, nämlich die aus dem Norden des Bundeslandes, vor der Lunte zu bekommen.
Im Gegensatz zu den Vorjahren, wo die Straßenköter regelmäßig den Piraten in den Arsch gebissen hatten, waren die Westsachsen in der Hauptrunde diesmal wirklich die Herrchen über die Wauzis, viermal überlegen gespielt, dreimal gingen die Eispiraten als verdienter und einmal als moralischer Sieger vom Eis. Die verantwortlichen Hundehalter hätten sich mal im Ländle erkundigen sollen, was das für die Pre-Play-Offs bedeuten könnte.
Spiel 1: Erkenntnisgewinnung, Teil 1
So war es tatsächlich wenig verwunderlich, dass die Eispiraten in Spiel 1 in Kassel die Kläffer an die Leine nahmen und verdient den ersten der zwei benötigten Siege einfuhren. Die beste Erkenntnis des Spiels dürfte Kassels Marco Müller erfahren haben, denn der dürfte nun wissen, dass die Arme eines Zwei-Meter-Hünen mit den daran befindlichen Fäusten die Länge haben, um eindrucksvoll auszuteilen ohne einzustecken. Und die zweite Erkenntnis ist, dass die Bande in Kassel sehr oft mitspielt. Sehr zum Leidwesen von Husky-Goalie Jerry Kuhn, der ohnehin für kuriose Gegentore in dieser Saison bekannt wurde, und sich unverschuldet erneut eine Graupe einfängt. 5:4 gewonnen – ab nach Hause!
Spiel 2: Erkenntnisgewinnung, Teil 2
Apropos Kuhn, der sollte in Spiel 2 so richtig warmgeschossen werden. Dieser Hund konnte sich in Crimmitschau auf die normale Bande verlassen und seine Vorderleute sorgten für mehrere Erkenntnisse bei den Eispiraten. Erkenntnis 1: Wer 56 Schüsse aufs Tor abgibt, muss nicht zwangsläufig viele Tore erzielen, manchmal halt auch nur eins. Daraus folgt Erkenntnis 2: Effektivität heißt, aus wenigen Mitteln viel machen, so können auch mal die ersten drei Schüsse des Gegners alle einschlagen. Das bringt Erkenntnis 3 mit sich: Spielerische Überlegenheit heißt nicht sicherer Sieg! Unabhängige Erkenntnis 4: 36 Jahre alte Männer können immer noch verdammt schnell sein, vor allem wenn sie dafür seit Jahren bekannt sind. 1:6 verloren – Bus nach Kassel buchen! Aber die beste Erkenntnis: Es war auch nur ein Sieg für Kassel in der Serie – da ist es egal, wie hoch!
Spiel 3: Kuhn und das Opfer des Voodookults
Showdown in Nordhessen! Erstes Drittel: 27:7 Torschüsse für Rot-Weiß, Spielstand 0:1, daber gleich der erste Kasseler Torschuss im Netz – da wirst du doch blöde! Und da steht so ein Typ im Tor der Gastgeber, den man mehr und mehr zu hassen anfängt, bis man auf blöde Gedanken kommt! Und Mitte des zweiten Drittels reicht es dann, der blöde Gedanke wird in die Tat umgesetzt und ein Voodoo-Zauber heraufbeschwört, indem man mit einem Schraubenzieher das Bild des Goalies durchlöchert! Und siehe da – es wirkt: Nur eine Minute danach das 1:1 und am Ende 1:2! Deckel drauf, Serie gewonnen: Schönen, aber vor allem verdienten frühzeitigen Sommerurlaub nach Kassel!
Vielleicht haben die Eispiraten ja jetzt auch Freude am Ausstellen von Urlaubsscheinen gefunden, sind ja noch zwei Hessenteams übrig!