Nach der etwas überraschenden Niederlage in Freiburg bekamen es die Crimmitschauer im Sahnpark mit dem ESV Kaufbeuren zu tun. Nicht gerade ein Lieblingsgegner in den letzten 2, 3 Jahren, aber derzeit dennoch in einem kleinen Tief mit 6 Niederlagen am Stück. Die Eispiraten mussten kurzfristig auf Felix Thomas verzichten, so dass Yannick Mund wieder in die Verteidigung rutschte. Im Tor begann wie geplant Brett Kilar.
Spielanteile wechseln sich ab
Den Gästen sah man ihre aktuelle Durststrecke zu Beginn der Partie nicht unbedingt an, denn die ersten 3 bis 4 Minuten gehörten dem Team von Andreas Brockmann, das in dieser Zeit schon Chancen auf den Führungstreffer hatte. Die Eispiraten fanden aber Wechsel für Wechsel besser ins Spiel und konnten die Partie zunächst ausgeglichen gestalten. Beide Mannschaften nahmen sich nicht viel und standen in der Defensive so eng, dass es für die Sturmreihen kaum ein Durchkommen gab. Mit einem Powerplay gegen Mitte des Drittels schwappte das Spiel auf die Seite der Crimmitschauer, die einige Schussmöglichkeiten erarbeiten konnten. Es brauchte aber erst ein Kaufbeurer Powerplay zur Hausherrenführung. Und hier bewies Christian Hilbrich, wie wertvoll er im Moment ist. Aus dem eigenen Drittel heraus trug er die Scheibe im Konter nach vorn, scheiterte erst an Vajs, doch angelte sich den Rebound und schob die Scheibe dank seiner Körperlänge am Kaufbeurer Goalie vorbei. Der 13. Shorthander der Crimmitschauer in dieser Saison! Bis Drittelende gab es noch ein paar kleine Möglichkeiten für die Sachsen, doch es blieb beim 1:0 – nicht unverdient, aber enger als es das Torschussverhältnis von 12:3 vermuten lässt.
Kaufbeuren drängt auf den Ausgleich
Wie schon zu Beginn des ersten Drittels kamen die Gäste aus dem Allgäu erneut besser in die Partie und setzten das Gehäuse von Kilar unter Druck. Die Abwehr der Sachsen samt Goalie hielt sich aber schadlos. Nach ein paar Minuten fingen sich die Naud-Schützlinge wieder und konnten sich im Powerplay sammeln, fanden aber trotz breitgezogenem Spiel und viel Scheibenbesitz nicht den richtigen Weg durch die vielbeinige ESVK-Abwehr. In der 28. Minute schied der auffällige Carl Hudson verletzt aus, so dass es für Crimmitschau mit 5 Abwehrspielern weitergehen musste. Ehe sich die Sachsen richtig darauf eingestellt hatten, konnte Max Schmidle in der 30. Minute auch schon den Ausgleich erzielen, als er die Kelle in Laaksonens Pass hielt. Das sah einstudiert aus und hat gut geklappt. Der Ausgleich war zu diesem Zeitpunkt verdient und ein kleiner Rückschlag für die Crimmitschauer. Den steckten die Rot-Weißen aber wunderbar weg und rissen die Partie an sich. Schietzold, Walsh, Hilbrich und Flick hatten gute bis sehr gute Chancen und phasenweise wurde jeder Zentimeter im ESVK-Drittel intensiv umgepflügt. Über den ausgeglichenen Spielstand zur 2. Pause kamen die Sachsen aber nicht hinweg.
Hilbrich avanciert zum Matchwinner
Trotz der wenigen Tore sahen die Fans im Sahnpark ein sehr spannendes, sehr gutes und sehr intensives Spiel. Und angesichts des Niveaus beider Teams konnte man sich ausmalen, dass das Team mit dem nächsten Tor dem Sieg schon sehr nahe ist. Und so waren beide Kontrahenten auch eher auf Fehlervermeidung im Schlussdrittel aus, so dass die Partie zwar hin und her wog, aber kaum einmal konnte im Angriffsspiel eine numerische Überzahl hergestellt werden, weil keiner der Coaches sein Team ins offene Messer rennen ließ. Es war aber Dany Naud, der seinen Mannen wohl zuerst das Zeichen zur Schlussoffensive gab, denn Crimmitschau wurde ab etwa der 50. Minute wieder etwas offensiver, was auch den Gästen mehr Raum im Umschaltspiel gab. Hinzu kam dann auch noch eine Extraportion Pfeffer in den Zweikämpfen, weshalb die Zuschauer auf ihre Kosten kamen. Aus dem Häuschen waren sie dann in der 57. Minute, als sich Schlenker an der Bande den Puck erkämpfte und auf Pohl weiterleitete. „Blacky“ hatte einen seiner Gedankenblitze und bediente mit einem präzisen Pass Hilbrich vor dem Kasten, der Vajs zur umjubelten Führung überwinden konnte. Gekonnt überstanden die Crimmitschauer dann das Anrennen der Gäste in den Schlussminuten und durften sich nicht nur über den immens wichtigen Heimsieg freuen, sondern auch über die Erkenntnis, dass auch mal 2 Tore zum Sieg reichen können.