Ein Schritt vor, zwei zurück und wieder einen Schritt vor – so in etwa kann man die vergangenen Wochen bei den Eispiraten beschreiben. Nach dem äußerst wichtigen Sieg am eher eishockey-unwichtigen Dienstag Abend sollte der Kampf um den Strich gegen die Heilbronner Falken nach dem Willen der Eispiraten weiter gehen, was den Hausherren beeindruckend gelang.
Der Fluch der Förderlizenz
Heilbronn reiste mit dem Fluch der Förderlizenz im Sahnpark an, denn die etatmäßige und klare Nummer 1 der Falken, Mirko Pantkowski wurde auf Grund der Verletzung des Mannheimer Goalies Dennis Endras in das DEL-Team des Förderlizenzpartners Adler Mannheim abgerufen, die Nummer 2 Leon Frensel überzeugte in den letzten Spielen auch nicht und so musste der 19jährige Nachwuchsgoalie Florian Mnich das Tor der Falken hüten.
Chancenlose Gäste im ersten Drittel
Beide Teams begannen stürmisch, aber ohne irgendeine Gefahr für die Torhüter auszustrahlen, die Torschüsse auf beiden Seiten waren entweder sichere Beute oder die Abwehr räumte den Puck weg, so dass in den Anfangsminuten wenig erwähnenswerte Szenen entstanden. Die Eispiraten waren es aber, die im kalten Sahnpark so langsam warm liefen und so erhöhte sich der Druck auf die Falken. Mnich musste jetzt mehrfach eingreifen, war aber in der 7. Minute machtlos, als Christian Hilbrich allein vor dem Tor gelassen wurde und den jungen Goalie so richtig vernaschte und die Führung für die Westsachsen erzielte. Heilbronn wurde danach in Überzahl etwas gefährlicher, aber die Chancen der Gäste waren überschaubar. Kaum komplett, waren die Eispiraten wieder am Drücker und Patrick Pohl bediente den im Slot freigelaufenen Patrick Klöpper und auch der ließ Mnich mit einer Körpertäuschung nicht den Hauch einer Chance. Und weil die Abwehr der Falken die Eispiraten auch noch zum lustigen Toreschießen einlud, stand es nach 16 Minuten bereits 3:0, Dominic Walsh nahm die Einladung in Form eines fatalen Fehlpasses von Mapes dankend an und zimmerte den Puck ins Dreiangel. Die Falken hatten im ersten Durchgang nichts mehr entgegenzusetzen und waren mit dem 3:0 gut bedient.
Eispiraten schrauben Ergebnis in die Höhe
Die Gäste kamen weit verbessert aus der Kabine und kamen mit einem schönen Spielzug nach Abwehrfehler der Eispiraten durch Goldhelm Ranta zum Anschlusstreffer. Die Eispiraten dachten sich offenbar, was der Gegner kann, können wir auch und erzielten nur wenige Sekunden nach dem Falkentreffer mit einem fast identischen Spielzug das 4:1, Julian Talbot war der Absender. Heilbronn kam erneut bedingt durch ein Überzahlspiel gefährlich vor das Tor, aber Sebastian Albrecht behielt in diesen Situationen die Übersicht und kaum komplett, waren die Eispiraten die optisch überlegene Mannschaft, die den Falken in der Abwehr alles abverlangte, so dass diese gar nicht auf die Idee kamen, in die Offensive zu gehen. Die Falken fanden gegen die Spielfreude der Hausherren keine Mittel, doch dank des starken Mnich und der Verspieltheit der Eispiraten stand es nur 4:1. Bis zur 35. Minute, da war es dann Dominic Walsh, der endlich auch die Überlegenheit auf die Anzeigetafel brachte, per Nachschuss überwand er Mnich. Und weil es so schön war, legte Rob Flick gleich im nächsten Angriff das 6:1 oben drauf. Mit diesem auch in der Höhe hochverdienten Spielstand ging es auch in die zweite Pause.
Frustrierte Gäste mit versteckten Fouls
Das letzte Drittel begann erneut mit einem Tor für die Gäste, Gibson konnte einen schnellen Spielzug in Überzahl zum 6:2 nutzen. Danach war das Spiel mehr von Nickeligkeiten statt Spielzügen geprägt, ehe die Eispiraten das Tempo wieder etwas anzogen und sich Torchancen erarbeiteten. Doch wie schon in den beiden Anfangsdritteln agierten die Eispiraten verspielt, so dass es bei der Vier-Tore-Führung blieb. Die frustrierten Gäste fielen mit versteckten Fouls auf, die die Schiedsrichter allerdings ungeahndet ließen. Auf der anderen Seite erfolgte jedoch ein eher kleinlicher Pfiff gegen Patrick McNally und als dann den Eispiraten ein Wechselfehler unterlief, brannte es lichterloh vor Sebastian Albrecht. Die doppelte Unterzahl überstanden die Eispiraten gerade noch so, aber letztlich konnte Lavalee den Anschlusstreffer erzielen. Die Szene des Abends folgte, als es Rob Flick dann doch zu bunt wurde und er nach einem Check von Sharrow mit diesem einen für die Zuschauer schönen Kampf lieferte und dem Falkenverteidiger unter Jubel der Fans keine wirkliche Chance ließ. Für beide war das Spiel danach beendet. Für die beiden Teams ging es noch drei Minuten, Feodor Kolupaylo und Brad Ross leiferten in der Schlussminute die nächste Schlägerei, diesmal war der Falke der Punktsieger. Danach war zum Glück Schluss und die Eispiraten gingen mit einem nie gefährdeten und hochverdienten Sieg vom Eis.