Nach einer herben 1:9-Klatsche im Allgäu und davor einem Würgesieg gegen Freiburg waren die Fans der Westsachsen gespannt, wie die Eispiraten das vergangene Wochenende verdaut haben. Die Westsachsen zeigten sich tatsächlich verbessert und lieferten einen starken Kampf gegen das Team der Stunde, doch am Ende sollte es leider nicht reichen.

Sechs Sekunden zwischen Freud und Leid

Vom Bully begannen die Eispiraten druckvoll und schnell und setzten die ersten Duftmarken. Gästegoalie Bick stand im kalten Sahnpark erst einmal im Focus. Und so verdienten sich die Eispiraten das frühe 1:0 durch Patrick Pohl im Powerplay redlich. Doch die Freude währte nur ganze 6 Sekunden, denn Bad Nauheim gewann das Bully, Reimer lief ins Drittel der Eispiraten, zog einfach mal ab und überraschte Sebastian Albrecht, der klassisch daneben griff. Die Eispiraten wirkten unbeeindruckt und versuchten, das Spiel wieder an sich zu reißen, doch Bad Nauheim war jetzt auch im Sahnpark angekommen und hielt dagegen. Das erste Powerplay für die Gäste sollte auch deren Führung bringen, waren die Eispiraten noch stark im Penaltykilling, so konnte gegen Ende des Überzahlspiels Nauheims Goldhelm Sylvester nach starker Kombination einnetzen. Auch danach setzte sich das beiderseits schnell geführte Spiel fort, wobei die Eispiraten die besseren Chancen verzeichnen konnten, doch Christoph Körner und Rob Flick scheiterten an Goalie Bick. Dieser war auch in der Schlussminute des ersten Durchgangs im Blickpunkt, als die Eispiraten nochmal in Überzahl agierten, doch Bick hielt den Spielstand fest.

Dritter Gegentreffer zeigt Wirkung

Auch die ersten Minuten des zweiten Drittels stand Gästegoalie Bick im Vordergrund, wenngleich er bei den durchaus vielen, jedoch eher Verlegenheitsschüssen der Eispiraten sicher nicht sein volles Können zeigen musste. Die Eispiraten setzten sich zwar im Drittel der Nauheimer fest, doch richtig gefährlich wurde es kaum. Wie es geht, zeigten die Hessen mit dem ersten Angriff in diesem Drittel in der 27. Minute, Sylvester eröffnete einen schnellen Konter und Krestan überwand Albrecht mit einem  gezielten Schlenzer zum 1:3. Dieser Treffer zeigte Wirkung, denn auf einmal spielten nur noch die Kurstädter. Die Fehlerquote der Eispiraten stieg an, die rot-weissen liefen nur noch dem Gegner hinterher und zur Krönung ließ Rob Flick den Nauheimer Reimer frei vorm Tor allein und der konnte den Rückpass aus Nahdistanz über die Linie drücken. Doch die Eispiraten reagierten mit wütenden Angriffen und eine schöne Einzelaktion von Dominic Walsh brachte den verdienten Anschlusstreffer, als dieser vor das Tor zog und Christian Hilbrich bediente, der den Puck per Rückhand nur noch über die Linie befördern durfte. Die Eispiraten waren weiter bemüht, noch einen Treffer nachzulegen, was aber im zweiten Drittel nicht mehr gelang.

Pfosten, Latte und Bick

Wie die Eispiraten das zweite Drittel beendeten, so begannen sie auch den letzten Durchgang, in welchem von den Gästen aus der Kurstadt nicht mehr viel zu sehen war. Hilbrich, Walsh und Körner scheiterten an Bick und Patrick McNally traf nach vielen Chancen den Pfosten. Nur kurz durch eine fragwürdige Strafzeit gegen Patrick Pohl ausgebremst war es dann Patrick Klöpper, der in der 48. Minute in einer Traumkombination mit Christoph Körner das erlösende 3:4 erzielte. Das gab den Hausherren nochmals einen Schub, und in der 57. Minute hallte der Torschrei durch den Sahnpark, doch nach Sichtung des Videobeweises zählte der Treffer nicht, denn Dominic Walsh traf nur die Unterkante der Querlatte. Die Eispiraten dachten nicht ans Aufgeben, die Aufholjagd endete jedoch dramatisch und nicht erfolgreich für Rot-Weiß, der Ausgleich wäre verdient gewesen, aber Nauheim zeigte, warum sie das Team der Stunde sind in der DEL 2.