Zum letzten Spiel des Jahres 2018 reisen die Eispiraten mit der Untersützung von rund 600 Fans im Rücken nach Deggendorf, wo das Spiel bereits seit langem als ausverkauft gemeldet wird. Gegen den aktuellen Tabellenletzten soll im dritten Anlauf der erste Sieg eingefahren werden.
14 Jahre ist es her, als zuletzt ein Sonderzug den Crimmitschauer Bahnhof verließ. Damals hieß das Ziel Schwenningen und am Ende feierten rund 1.500 rot-weiße Schlachtenbummler einen 6:4-Sieg der Crimmitschauer. Eine Nummer kleiner wird es heute in Deggendorf, zumal dort nur knapp 2.800 Fans ins Stadion passen. Darunter werden sich mindestens 600 Fans der Eispiraten befinden, die nicht nur per Zug aus Sachsen anreisen, sondern gewiss auch aus den übrigen Teilen des Landes dieses seltene Ereignis miterleben wollen.
Selten ist in dieser Saison sind auch Crimmitschauer Siege gegen Deggendorf geworden, denn beide Anläufe der Sachsen gingen bislang in die Hose. 5:6 nV (A) und 3:4 (H) hießen die bisherigen Ergebnisse. Die Ausgangssituation ist auch in Spiel Nummer 3 nahezu identisch, denn erneut tritt Deggendorf als Tabellenletzter zum Spiel gegen die Eispiraten an. 30 Punkte und 96:138 Tore haben die Niederbayern nach 31 Spielen auf dem Konto.
Aber: Der DSC ist trotz der Tabellensituation inzwischen in der Liga angekommen und zahlt längst nicht mehr das Lehrgeld eines Aufsteigers, wie es etwa im September und Oktober noch der Fall war. Ein mitentscheidender Faktor war für das Team von Trainer John Sicinski definitiv die Neubesetzung der Torwartposition, wo sich das Duo Björn Linda und Cody Brenner als Schwachstelle erwiesen hat. Die Verantwortlichen reagierten rechtzeitig und haben mit Jason Bacashihua (USA, 14 Sp, 3.47 GT/Sp, 90.72%, 1 SO) einen erfahrenen Goalie, der sich in der NHL, AHL und DEL schon etliche Meriten verdient hat, während der Länderspielpause im November verpflichtet. Mit „Cash“ zwischen den Pfosten ist der Gegentorschnitt der Deggendorfer um rund einen Treffer pro Spiel nach unten gegangen, so dass in den 15 Spielen seit der Länderspielpause 19 Punkte eingefahren wurden.
Mit einem verlässlichen Goalie im Rücken haben es auch die Verteidiger ein wenig leichter und so konnte die breit aufgestellte Defensive um Maximilian Gläßl (21 Sp, 4+11), Milos Vavrusa (27 Sp, 1+9), Alex Roach (29 Sp, 5+4), Christopher Kasten (27 Sp, 2+5), Andreas Gawlik (15 Sp, 2+4), Mathias Müller (31 Sp, 1+4), Jan-Ferdinand Stern (31 Sp, 1+3), Marius Wiederer (29 Sp, 1+2), Nico Wolfgramm (26 Sp, 1+1) und Samuel Senft (11 Sp, 0+1) ihre Leistungen inzwischen stabilisieren.
Am Fuße des Bayerischen Waldes haben sich inzwichen auch die Verhältnisse im Sturm wieder zurechtgerückt, denn nach anfänglichen Startschwierigkeiten in der neuen Liga hat sich das Duo Kyle Gibbons (USA, 31 Sp, 11+25) und Curtis Leinweber (CAN, 30 Sp, 9+15) mittlerweile gemausert. Die Aufstiegshelden des Frühjahrs 2018 sind nicht nur in der Scorertabelle wieder ganz oben, sondern untermauern ihre Stellung nunmehr auch wieder mit entsprechend starken Leistungen.
Die Ü30-Fraktion um René Röthke (29 Sp, 10+12), Andrew Schembri (26 Sp, 13+7) und Christoph Gawlik (28 Sp, 8+10) lässt sich ebenfalls nicht lumpen und zählt zu den wichtigen Säulen in Sicinskis System. Dort taucht hin und wieder auch Föli-Spieler Vladislav Filin (14 Sp, 6+8) auf und überzeugt mit seinen spielerischen Fertigkeiten.
Christoph Kiefersauer (27 Sp, 4+6), Dimitrij Litesov (30 Sp, 3+7), Sergeij Janzen (29 Sp, 2+6), Robin Deuschl (26 Sp, 2+5) sowie die Nachwuchscracks David Seidl und Johannes Brunner komplettieren den Angriff der Deggendorfer, der sich mit 96 erzielten Toren wahrlich nicht verstecken muss.
Und dass sich der Tabellenetzte im heimischen Stadion vor ausverkauftem Haus ganz sicher nicht verstecken wird, das werden die Crimmitschauer vom Eröffnungsbully weg zu spüren bekommen. Die Eispiraten werden also von Beginn an voll bei der Sachse sein müssen, vor allem um zu vermeiden, dass wie so oft in den letzten Spielen ein frühes Gegentor fällt. Auf eine prickelnde Atmosphäre und ein wahrscheinlich recht enges und spannendes Spiel werden sich die 2.800 Fans im Stadion freuen dürfen – und für die Rückfahrt des Sonderzugs wäre ein Eispiraten-Sieg natürlich genau das Richtige!