Die Eispiraten stehen noch auf Rang 6. Aber: Es wird immer spannender. Oder anders gesagt: Die Luft nach hinten wird für die Pleißestädter immer dünner, denn das Verfolgerfeld, das inzwischen bis Platz 12 reicht, schnaubt unaufhörlich wie eine Dampflok hinter den Crimmitschauern hinterher. Zu den Verfolgern gehören auch die Wölfe des EHC Freiburg, die zuletzt aber einige Zähne eingebüßt haben.

Recht zahnlos kommen die Freiburger daher, weil sie die letzten 6 Spiele allesamt verloren haben und dabei nur 2 magere Punkte einfahren konnten. Das Abrutschen auf Platz 11 ist die Folge, wo der EHC aktuell mit 27 Punkten und 57:70 Toren verweilt. Wirklich dramatisch ist das Ganze aber noch nicht, schließlich beträgt der Rückstand auf einen direkten Playoff-Platz gerade einmal 4 Punkte, was die enorme Spannung im Tabellenmittelfeld eindrucksvoll in Zahlen dokumentiert.

Taktikfuchs Leos Sulak wird sein Team in gewohnt ruhiger Art wieder in die Spur verhelfen, wobei der Hebel ganz klar in der Offensive anzusetzen ist. Mit 57 Treffern stellt Freiburg derzeit nämlich den harmlosesten Angriff der Liga. Nicht zuletzt, weil man es vollbrachte, vier der letzten sechs Niederlagen ohne ein eigenes Tor einzufahren. Wohl vor diesem Hintergrund haben die Verantwortlichen in der zurückliegenden Woche nochmals nachgelegt und auf dem tschechischen Spielermarkt den 24jährigen Josef Mikyska gefunden. Der Angreifer hat in den letzten Jahren in der 2. Liga seines Heimatlandes ordentliche Referenzen sammeln können und wird dem Offensivspiel der Freiburger sicherlich Aufschwung verleihen

Dort hängt nämlich einfach vie zu viel von Alleinunterhalter Nikolas Linsenmaier (22 Sp, 12+12) ab. Marc Wittfoth (22 Sp, 8+6), Tobias Kunz (20 Sp, 8+6), der nachverpflichtete Deutsch-Kanadier Ryon Moser (17 Sp, 5+7) und Jannik Herm (22 Sp, 8+3) bemühen sich nach Kräften, aber als Torjäger gehen sie alle nicht durch. Noch krasser ist es bei Mason Baptista (CAN, 22 Sp, 0+9), der als Kontingentstürmer noch kein einziges Tor erzielen konnte.

Christian Neuert (22 Sp, 3+6), Enrico Saccomani (21 Sp, 4+3) und Sergej Stas (20 Sp, 3+4) sorgen noch für etwas Breite im Kader, während Stephan Seeger, Austin Cihak, Sofiene Bräuner und Christian Bauhof eher die Tiefe ansprechen.

Um die Defensive muss sich Coach Sulak im Gegensatz zu seinem Anrgiff wahrlich keine Sorgen machen, denn der EHC stellt die viertbeste Abwehr der Liga. Maßgeblich daran beteiligt ist zweifelsohne Goalie Mathias Nemec (18 Sp, 3.00 GT/Sp, 91.44%, 1 SO) mit seinem Vertreter Jimmy Hertel (6 Sp, 3.07 GT/Sp, 91.30%, 0 SO).

Aber natürlich machen auch die Defender wie Alexander Brückmann (22 Sp, 2+13), Radek Havel (CZE, 21 Sp, 1+6), Philipp Rießle (22 Sp, 1+5) und Alex Miner-Barron (USA, 22 Sp, 2+2) einen sehr guten Job. Hinzu kommen der 41-järige Oldie Dennis Meyer, Marvin Neher und Daniel Malý.

Freiburg war für die Crimmitschauer in den letzten 10 Jahren stets ein gutes Pflaster, immerhin konnten von de 15 Spielen im Breisgau 9 gewonnen werden. Die letzte Niederlage an der Dreisam ist knapp 2 Jahre her, seitdem gab es 3 Siege am Stück. Hinzu kommen 4 Heimsiege, so dass also 7 Siege in Serie gegen den EHC den Eispiraten sehr gut zu Gesicht stehen. Damit die Serie fortbesteht, sollten sich die Crimmitschauer die ersten beiden Drittel gegen Kaufbeuren noch einmal als Lehrbeispiel anschauen, wie sie selber lieber nicht spielen sollten bzw. wie gut das der Gegner gemacht hat. Und dann am besten so weiterspielen, wie im Schlussdrittel gegen den ESVK. Da sah das Ganze von Seiten der Crimmitschauer nämlich nach Eishockey aus. Und das wird gegen die Wölfe, die das Beißen wieder lernen wollen, auch notwendig sein.