Es wirkt schon fast beängstigend, wie die Eispiraten in den letzten Spielen die Gegner dominierten, Bad Nauheim war das nächste „Opfer“, welches die derzeitige Spielfreude der Westsachsen zu spüren bekommen sollte. Dabei hatte man immer das Gefühl, dass die Eispiraten bei der Kontrolle des Spiels jederzeit eine Schippe drauf legen können.

Eispiraten diktieren das erste Drittel

Es dauerte nur 30 Sekunden, da stürmte Kabitzky auf und davon und konnte nur noch durch ein Foul gestoppt werden, was vom Schiedsrichtergespann mit einem ausgesprochenen Penalty geahndet wurde. Bei der Ausführung versprang ihm aber der Puck kurz vor dem Tor und die Chance zur frühen Führung war dahin. Die Eispiraten setzten die Gäste aus der Kurstadt aber danach unter Druck, aber die wussten die Eispiraten am Abschluss zu hindern. Kurz ausgebremst wurden die Eispiraten durch eine Strafzeit gegen Vincent Schlenker, aber zwingende Chancen erarbeiteten sich die Gäste nicht und mussten ihrerseits ebenfalls in Unterzahl agieren, wo sich die Eispiraten die Gäste zurecht legten und Patrick Pohl letztlich nur noch ins leere Tor schoss und dabei die Trinkflasche des 18jährigen Gästegoalies Hendrick Hane zertrümmerte, so hart war der Schuss. Bad Nauheim kam kaum aus der eigenen Verteidigungszone heraus und doch verhinderten die Gäste möglichst viele Torschüsse auf ihren jungen Goalie. Gegen Ende des Drittels befreiten sich die Hessen etwas aus der Zange der Eispiraten und kamen zu einigen guten Chancen durch deren Goldhelm Dustin Sylvester und dessen Bruder Cody, die beide an Brett Kilar scheiterten. Mit dem knappen, aber hochverdienten 1:0 ging es in die erste Pause.

Spielanteile spiegeln sich endlich auf auch der Anzeigetafel wider

Die erste Chance im zweiten Drittel hatten die Gäste aus Hessen, nach Abspielfehler im eigenen Drittel kam Bires frei zum Schuss, aber Brett Kilar war auf dem Posten. Und gleich der erste Gegenangriff der Eispiraten saß, Carl Hudson zog von der blauen Linie ab und Vincent Schlenker verwandelte den Nachschuss zum 2:0. Dieser Spielstand währte ganze 38 Sekunden, denn Felix Thomas behauptete die Scheibe hinter dem Tor, passte vor dieses, wo Dominic Walsh lauerte und den Puck in den Winkel zimmerte. Gästetrainer Kreutzer nahm daraufhin eine Auszeit, die seine Mannschaft wachrütteln sollte. Das zeigte ein wenig Wirkung, denn Marvin Ratmann konnte kurz darauf die Abwehr der Eispiraten überlaufen, zog scharf vor das Tor und überwand Brett Kilar zum Anschlusstreffer. Die Eispiraten zeigten sich eher unbeeindruckt und drangen auf den nächsten Treffer, doch Hane hielt seinen Kasten erst einmal sauber. Doch auch nur bis zur 33. Minute, denn im erneut schön anzuschauenden Powerplay fälschte Vincent Schlenker den Schlagschuss von André Schietzold zum vierten Treffer der Eispiraten ab. Und die Eispiraten drückten weiter und der junge Hane im Tor der Bad Nauheimer bewahrte seine Mannschaft bereits im zweiten Drittel vor einem Debakel, denn Patrick Pohl und Christoph Kabitzky hätten durchaus noch weitere Treffer beisteuern können, während offensiv die zunehmend frustrierten Gäste nichts zu Stande brachten. Mit einem auch in der Höhe verdienten 4:1 ging es in die Kabinen.

Eispiraten lassen Gäste kommen und ziehen das Tempo immer wieder an

Den Frust der Gäste ließ das Schiedsrichtergespann aber nicht ungeahndet, denn durch unsportliches Verhalten dezimierten sich die Hessen gleich zu Beginn des Schlussabschnitts. Die Eispiraten agierten aber in den folgenden Überzahlspielen nicht so zwingend wie zuvor im Spiel, so dass der Spielstand für die Nauheimer noch im erträglichen Rahmen blieb. Kaum komplett fingen die Nauheimer den nächsten Treffer, Carl Hudson schickte Tobias Kircher mit Zuckerpass auf die Reise und der vollendete im Alleingang eiskalt. Crimmitschau fing an, das Spiel sicher zu verwalten, Bad Nauheim kam dadurch noch zu ein paar guten Chancen, doch Brett Kilar brachte die Gäste mit mehreren Glanzparaden zur Verzweiflung. Machtlos war er aber beim Schuss von Dustin Sylvester, der in Überzahl den 5:2-Anschlusstreffer erzielte. Den 1846 lautstark feiernden Zuschauern im Sahnpark war der Gegentrffer jedoch egal, denn die Eispiraten zogen das Tempo wieder an und schon klingelte es im Kasten der Kurstädter, Patrick McNally umfuhr die Nauheimer Abwehr und tunnelte Hane zum 6:2. Dabei blieb es doch nicht, denn nur Sekunden später legte die Eispiraten-Abwehr eine Schlafwageneinlage ein und kam zum erneuten Anschlusstreffer durch Livingston. Rob Flick und Nauheims Dalhuisen gerieten daraufhin mächtig aneinander, aber auch hier blieb Rot-Weiss klarer Punktsieger. Mit diesem Faustkampf endete das nächste Eishockeyfest im Sahnpark.