Drei Spiele, drei Siege – so lautet die bislang makellose Bilanz der Ravensburg Towerstars in der noch jungen Saison. Am Freitag wollen die Eispiraten diese Bilanz natürlich trüben und denken dabei sicherlich selbstbewusst an die Pre-Playoffs der letzten Saison zurück!
9. März 2017, Pre-Playoffs Spiel 2, Overtime, 62.Minute – Patrick Pohl zimmert die Scheibe zum 3:2 in die Maschen und sorgt für den jahrelang ersehnten Playoff-Einzug der Crimmitschauer. Der Jubel im Sahnpark kannte keine Grenzen. Und wer wurde da in die Sommerpause verabschiedet? Ganz genau, die Towerstars aus der Puzzlestadt Ravensburg.
Als Tabellensiebter mussten die Towerstars letzte Saison in die Pre-Playoffs und scheiterten bei dieser Mission genauso wie auch schon in der Saison 2016/17. Ein wahrhaft bedauerliches Verletzungspech in den letzten Jahren, aber gewiss auch das letzte Quäntchen Qualität, ließ die Oberschwaben zuletzt ein wenig von der Erfolgsspur abkommen. Dabei sind die Ansprüche bei den finanziell wohlgebetteten Towerstars sicherlich andere. Dementsprechend haben die Verantwortlichen um Geschäftsführer Rainer Schan und Coach Jiri Ehrenberger im Sommer geklotzt statt gekleckert und das Team mehr als ordentlich aufgestellt.
Zunächst galt es den anspruchsvollen Fans aus dem Schussental aber den Abgang von Lukas Slavetinsky „zu verkaufen“, denn der Oldie, der annähernd 500 Spiele im Ravensburger Leibchen absolvierte, galt als Identifikationsfigur und Publikumsliebling. Sportlich gesehen dürfte Neuzugang Pawel Dronia (3 Sp, 0+3) aber genau der Richtige sein, um Slavetinskys Rolle als Offensiv-Verteidiger einzunehmen. Darüber hinaus konnte Sören Sturm (3 Sp, 0+0), der von der Blauen Linie stets Gefahr ausstrahlt, gehalten werden. Kilian Keller (3 Sp, 0+1), Maximilian Kolb (3 Sp, 0+1) und Thomas Supis (3 Sp, 1+1) sind ebenfalls bekannte Gesichter und hielten schon in der letzten Saison die Defensive recht gut zusammen. Die Deutsch-Tschechen Ondrej Pozivil (3 Sp, 0+1) und Martin Kokes (3 Sp, 0+1) spielen in den Planungen ihres tschechischen Coaches Ehrenberger gewiss auch eine tragende Rolle.
Ravensburg spielt bei der Anzahl erzielter Tore im Ligavergleich schon fast traditionell immer ziemlich weit oben mit und so wird es in dieser Saison nicht anders sein. Als namhaft kann man die Neuzugänge bezeichnen, konnte doch aus dem Garmischer Finanzkollaps der Spieler der Saison 2017/18, Andreas Driendl (3 Sp, 2+3), losgeeist werden. 97 Scorerpunkte konnte Driendl in der letzten Runde für sich verbuchen und war damit der mit Abstand gefährlichste deutsche Stürmer der Liga. Was Robbie Czarnik (US, 3 Sp, 2+0), der zweite prominente Neuzugang, vor dem Tor zustande bringen kann, haben die Eispiraten-Fans bestimmt noch gut in Erinnerung und haben dabei wohl noch das ein oder andere seiner 38 Treffer für Crimmitschau in der letzten Saison im Kopf. Mit Thomas Merl (3 Sp, 2+4) konnten noch ein guter deutscher Stürmer sowie mit dem Kanadier Olivier Hinse (1 Sp, 0+0) und dem Finnen Iikka Pikkarainen (3 Sp, 3+2) torgefährliche Kontingentspieler an die Schussen gelockt werden. Und weil mit dem tschechischen Torjäger Jakub Svoboda (0 Sp 0+0), dem quirligen Kanadier Mathieu Pompei (3 Sp, 2+2) sowie David Zucker (3 Sp, 1+2), Robin Just (3 Sp, 1+3), Vincenz Mayer (3 Sp, 1+4), Daniel Schwamberger (3 Sp, 1+1) und Daniel Pfaffengut (3 Sp, 0+1) mehr als ein halbes Dutzend Leistungsträger der Vorsaison gehalten wurden, kann man mit Fug und Recht behaupten, dass die Towerstars auch in der Spielzeit 2018/19 nicht mit Tore geizen werden.
Tore alleine reichen freilich nicht, denn um im engen Feld der DEL2 am Ende vorne dabei zu sein, muss schon alles stimmen. Für die Towerstars wäre es sicherlich schon einmal ein großer Erfolg, wenn das Verletzungspech endlich einmal wieder einen Bogen um die Oberschwabenhalle machen würde. Das könnte für das Team von Jiri Ehrenberger bereits der erste Meilenstein zu einem Platz unter den Top 6 sein, der dem Team vom Papier her absolut zuzutrauen ist.