Katzen können nachtragend sein, das sagen zumindest viele Besitzer. Nun ja, irgendwie trifft es auch auf das letzte Katzenwochenende der Saison zu, denn die Miezen aus Frankfurt und Dresden gaben den Eispiraten zu verstehen, dass das Maß in dieser Saison voll und der Spaß vorbei ist. Und an Dienstag gegen Garmisch waren nicht etwa Katzen die Spielverderber, sondern Affen.
Am Bahnhof Crimmitschau gibt es mehrere Bahnsteige, die Eispiraten wissen nur noch nicht genau, in welchen Zug jetzt eingestiegen wird. Der mit ohne Umstieg Richtung Playoffs steht zwar noch, aber das Signal steht bereits auf „grün“ zur Abfahrt bereit.
Das Gleis Richtung Pre-Playoffs ist zwar noch sicher befahrbar, aber von hinten kommen ein Falken- und ein Fuchsexpress, die an den letzten Stationen vorbei zu rauschen drohen bzw. letzterer auch schon im Bahnhof zu Crimmitschau steht! Und ehe man sich versieht, wird der Eispiratenzug auf das Abstellgleis rangiert! Vorsicht ist also geboten!
Was so ein Playoff-Zug an Power drauf hat, konnten sich die Crimmitschauer schon einmal bei den Frankfurtern abschauen. Die waren zwar im ersten Drittel noch im Mitropa-Tempo unterwegs, aber spätestens in der ersten Drittelpause wurden die Kohlen kiloweise nachgeschaufelt. Mit ordentlich Dampf unterm Kessel wurde die 2:1-Führung der Crimmitschauer pulverisiert und am Ende ein höchst selten gefährdeter Sieg eingefahren.
Apropos Dampf unterm Kessel. Den hatte auch Kim Collins nach dem Spiel, denn dass seinen Jungs mit fortwährender Spielzeit der Mut und Glaube abhanden gekommen ist und jegliche Emotionen fehlten, stieß nicht nur dem Eispiraten-Coach bitter auf.
Die weite Anreise wird es nicht gewesen sein, auch nicht die warme Halle, der Support der mitgereisten Fans sowieso nicht!
Aber irgendeinen Grund muss doch die letztlich schmerzliche Niederlage im Tal der Ahnungslosen gehabt haben. Zumindest schienen vor allem die Abwehrspieler der Eispiraten von der durchaus schönen Kulisse der Landeshauptstadt zu träumen, ehe „KaySy“ bereits nach 3 Minuten die Nase voll hatte und schnaubend wie ein Dampfkessel seine Mannen zusammenstauchte.
Ab da ging es – naja, zumindest halbwegs. Die im Sahnpark ach so geliebten Elbstädter waren ab da zwar nicht besser, aber effektiver. Tore verhindern wäre auf jeden Fall angebracht gewesen. Naja, zumindest beim „Ich-würde-nie-nach-Dresden-gehen“-Goldhelm mit dem verbotenen Namen hielten sich die Westsachsen dran, dass der nicht zu treffen hat. Doch da standen auch noch andere auf dem Eis, den dreifachen Ruprecht Besenstiel bekamen die Eispiraten gar nicht in Griff und sogar Reed durfte ein Tor schießen, wenn auch ins leere – HALLO, der spielt nicht mehr für rot-weiß!!!
Whatsapp-Nutzer kennen sie längst – die drei Affen. Der eine hält sich die Ohren zu, der andere die Augen und der dritte den Mund. Ihren Ursprung haben die Drei in Japan, wo sie Mizaru, Kikazaru, Iwazaru heißen. Und was die wenigsten wissen: Es gibt sogar noch einen vierten, weniger bekannten Affen. Der hält sich den Unterleib zu und heißt Shizaru. Tja, und man mag es kaum glauben, aber diese Vier waren doch tatsächlich gestern auch live im Sahnpark zu sehen.
Auf deutsch heißen Mizaru, Kikazaru, Iwazaru und Shizaru nämlich Lenhart, Gogulla, Belitz und Kriebel. Passend zum Fachingsdienstag verkleidete sich die vier Närrischen im Spiel gegen Riessersee als Schieds- bzw. Linienrichter und trieben so manchen Schabernack. Typisch Affen eben, wobei man selten Affen mit Tomaten auf den Augen zu sehen bekommt. Die 1.100 Fans im Stadion durften sich also durchaus als Zeuge etwas Besonderem fühlen.
Wenngleich das Gefühl nach dem Spiel auf Eispiraten-Seite irgendwo zwischen Beschiss und Betrug anzusiedeln war. Was die „fantastic four“ in schwarz-weiß nämlich im wahrsten Sinne des Wortes übersahen, war die Tatsache, dass es in dieser Partie um wichtige Playoff-Punkte für Crimmitschau ging, die eigentlich eine sportlich fairere Verteilung verdient gehabt hätten. Nur wollten Mizaru, Kikazaru, Iwazaru und Shizaru an dieser sportlich-fairen Verteilung einfach nicht mitwirken. Dumme Affen!
Aber sei es wie es sei. Das Wohl und Wehe der Eispiraten-Saison 2017/18 wird nicht an dieser einen Niederlage hängen. Hauen wir ein Ei über die gar scheußliche Schiedsrichterleistung und schauen wir lieber auf „uns selbst“. Um am Ziel Playoffs dran zu bleiben, sind nämlich Team und Fans gleichermaßen gefordert. Arsch hoch, Ärmel umlkrempeln und kämpfen – dann klappt es auch wieder mit dem nächsten Sieg!