Mit dem Nachbarschaftsduell gegen Bayreuth starten die Eispiraten ins letzte Viertel der Saison. Die Tigers kommen als Tabellenletzter in den Sahnpark und planen schon für die Playdowns, was aber noch lange keinen Spaziergang für die Crimmitschauer bedeuten soll.

18 Punkte Rückstand haben die Bayreuther Rückstand auf den rettenden 10. Platz und dürften mit ihren 35 Zählern und 98:148 Toren die Hoffnungen auf die Teilnahme an den Pre-Playoffs, die ihnen letzte Saison als Aufsteiger so phänomenal gelungen ist, sicherlich schon begraben haben.

Es geht für die Franken also praktisch nur noch darum, möglichst das Heimrecht für die erste und im Fall der Fälle auch für die zweite Playdown-Runde zu sichern.

Das wird mit der aktuell torärmsten Offensive – als einziges Team unter 100 Tore – und der zweitanfälligsten Defensive der Liga wahrlich kein Spaziergang, weshalb Coach Sergej Waßmiller schon tief in die taktische Trickkiste greifen muss.

Zumindest kann sich der Übungsleiter aber auf seinen Goalie Tomas Vosvrda (CZE, 33 Sp, 3.50 GT/Sp, 91.13%, 1 SO) verlassen. Die tschechische Wand, die letzte Saison den Hauptanteil am Tigers-Erfolg trug, leidet zwar mitunter an den schwächelnden Leistungen seiner Vorderleute, erhöht aber dennoch immer wieder die Chance auf Punkte für sein Team.

Apropos schwächelnde Verteidiger. Hier nagt die Zeit inzwischen wohl doch am 39jährigen Jozef Potac (35 Sp, 5+10), der zwar wieder der punktbeste Defender im Team ist, aber den Laden schlichtweg nicht alleine zusammenhalten kann. Jan Pavlu (35 Sp, 2+9), Jonas Gerstung (39 Sp, 1+9), Felix Linden (36 Sp, 4+8), Mathias Müller (37 Sp, 2+8), Marvin Neher (33 Sp, 0+7) und Sebastian Mayer (28 sp, 0+1) sind mit der ihnen anvertrauten Verantwortung mitunter überfordert.

Damit es wenigstens in Sachen Toreschießen aufwärts geht und am Ende der Hauptrunde ein anderes Team die wenigsten Tore geschossen haben wird, haben die Verantwortlichen in den letzten Wochen auf dem Transfermarkt nochmals zugeschlagen und vier Kontingentspieler nachverpflichtet. Einer ist der lettische Goalie Martins Raitums, der aber auch nur aufläut, wenn Vosvrda nicht kann oder will.

Entscheidender sind da die Feldspieler, deren vier sich nun um drei Plätze im Angriff bewerben. Einer ist Spielmacher Ivan Kolozvary (SVK, 37 Sp, 8+16), der schon die ganze Saison da ist. Die anderen sind Oldie Eric Chouinard (CAN, 14 Sp, 8+13), der quirlige Anthony Luciani (CAN, 21 Sp, 15+12) sowie der zirückgekehrte Aufstiegsheld von 2015/16, Fyodor Kolupaylo (RUS, 1 Sp, 1+0), die allesamt erst im Saisonverlauf kamen.

die Konkurrenzsituation wird die Leistungen der Kontingentspieler sicherlich nochmals ankurbeln, was beispielsweise beim zwischenzeitlich scharf kritisierten Chouinard schon Wirkung zeigte.

Ansonsten sind es die deutschen Leistungsträger Andreas Geigenmüller (39 Sp, 13+8), Sergej Stas (29 Sp, 8+10), Michal Bartosch (32 Sp, 7+11), die Busch-Brüder Sebastian (39 Sp, 5+12) und Valentin (29 Sp, 3+9) sowie die Entdeckung der Saison, der 19jährige Luca Gläser (29 Sp, 6+12), die im Sturm eifrig am Torerfolg feilen.

Ganz ganz undankbar ist dieses „kleine Derby“ für die Crimmitschauer, denn von ihnen wird nur eines erwartet: 3 Punkte. Wer im immer intensiver werdenden Gerangel um die direkte Playoff-Teilnahme im Rennen bleiben will, der sollte gegen den Letzten der Liga natürlich einen Heimsieg einfahren. Von einer Selbstverständlichkeit sind die Eispiraten aber dennoch weit entfernt, denn Bayreuth hat zuletzt deutlich bessere Leistungen zeigen können und wird garantiert noch keinen Schongang einlegen, schließlich ist das Minimalziel Playdown-Heimrecht für die Tigers noch lange nicht vom Tisch. Insofern sollten die Crimmitschauer, die auf Kabitzky und Schietzold verzichten müssen, auf der Hut sein, dass die Bayreuther kein Stolperstein werden.