Crimmitschau 10 Punkte, Dresden 8 Punkte, Weißwasser 3 Punkte – so lautet der aktuelle Stand der inoffiziellen Sachsenmeisterschaft in der DEL 2. Das Derby gegen die Eislöwen am 34. Spieltag birgt aber nicht nur wegen der sächsischen Eishockeyvormacht mächtig Brisanz, sondern vor allem weil es für beide Teams um wichtige Punkte für die Playoff-Teilnahme geht.
Die beiden derzeit besten Eishockeyteams Sachsens stehen in der Tabelle nicht weit auseinander, zumal die Dresdner mit ihren 58 Punkten und 101:95 Toren noch ein Spiel mehr absolviert haben als die Eispiraten und aktuell Rang 5 belegen.
Die Landeshauptstädter müssen also auf der Hut sein, haben aber zumindest um den Jahreswechsel herum mit 3 Siegen am Stück wieder die Kurve gekriegt, nachdem zwischen dem 25. und 30. Spieltag aus 6 Partien nur 1 Zähhler geholt werden konnte. Coach Franz Steer hatte während der Schwächephase schon zum zweiten Mal in dieser Saison angekündigt: „Wir werden reden!“ Und das bedeutet für die Spieler meist nichts Gutes.
Erhört haben sie ihren Trainer aber offenbar erneut und so haben die Eislöwen die direkte Playoff-Teilnahme weiter im Fokus.
Damit diese gelingt, ist aufgrund der eher durchschnittlichen Torausbeute der Eislöwen weiterhin die Defensive umso mehr gefragt. Dort setzt Steer sein vollstes Vertrauen auf Goalie Marco Eisenhut (33 Sp, 2.66 GT/Sp, 92.24%, 1 SO), der dies gebührend zurückzahlt.
Aber auch die Verteidigung um die Leistungsträger René Kramer (34 Sp, 3+18), Steve Hanusch (29 Sp, 3+14), Tomas Schmidt (34 Sp, 3+8) und Shawn Boutin (CAN, 34 Sp, 1+9) liefert vorrangig überzeugende Arbeit ab, in die sich die jüngeren Spieler Sebastian Zauner (34 Sp, 0+9) und Gustav Veisert (30 Sp, 0+4) nahtlos einreihen.
Wie erwähnt, sind die Dresdner in dieser Saison bislang eher weniger durch Torfeuerwerke aufgefallen. Dennoch darf die Offensive keineswegs unterschätzt werden, da Steer drei sehr ausgeglichen besetzte Reihen ins Feld schicken kann, von denen gleichmäßig Torgefahr ausgeht.
Mit dem Goldhelm ausgestattet zieht Alexander Höller (34 Sp, 12+19) an der Spitze der internen Scorerliste einsam seine Kreise. Ihm folgen die beiden Kanadier Matt Siddall (27 Sp, 10+13) und Nick Huard (34 Sp, 14+10). Auch der Litauer Tadas Kumeliauskas (15 Sp, 6+5) hätte Goldhelm-Potential, wäre er nicht erst vor wenigen Wochen nachverpflichtet worden.
Routinier Martin Davidek (25 Sp, 7+12) ist einer, der manchmal gar nicht auffällt, dann in einem Spiel aber auch mal zwei oder drei Tore auf das Scoreboard bringt.
Die mit allen Wassern gewaschenen Steven Rupprich (34 Sp, 6+11), Thomas Pielmeier (34 Sp, 9+7) und Marius Garten (34 Sp, 7+6) sowie die jungen Talente Dominik Grafenthin (32 Sp, 8+11), Cedric Schiemenz (31 Sp, 4+13), Mike Glemser (34 Sp, 3+5) und Timo Walther (26 Sp, 2+3) verleihen dem Dresdner Angriff weitere Würze.
Ordentlich Pfeffer wird also drin sein im 6. Sachsenderby der Saison für die Eispiraten Crimmitschau. Die blütenweiße Derby-Weste der Crimmitschauer wird bislang nur durch den einen Fehlgriff im letzten Spiel im Elbtal beschmutzt, als DD erst kurz vor Ende die Verlängerung erzwang und diese dann für den Zusatzpunkt nutzte.
Geht es nach dem Willen des Eispiraten-Teams und der sicherlich über 3.000 rot-weißen Anhänger im Sahnpark, wird es so weit nicht noch einmal kommen, wenngleich erneut ein sehr enges Spiel zu erwarten ist, in dem der Sieger am Ende die Kleinigkeiten richtig gemacht haben wird.