An einem Abend, als bei den Gastgebern fast gar nichts gelingen wollte, trafen die Eispiraten auf einen Gegner, der mit seinen beschränkten Möglichkeiten viel erreichte und knapp vor einer dicken Überraschung stand. Doch mit den erst zum Schluss geahndeten Fouls brachte sich der Tabellenletzte selbst um die sicheren Punkte. Totgesagte leben länger, den Niemand glaubte ernsthaft nach dem 1:4 noch an einen Punktgewinn, zu desolat war bis dahin die Vorstellung der Rot-Weißen. Doch sie gaben nicht auf und kamen noch auf der Zielgeraden zu zwei glücklichen, wichtigen Punkten.
Mit einem erweiterten Kader durch FL-Spieler Karachun und Rückkehrer Kabitzky und Weber hatte Coach Collins mehr Möglichkeiten in der Reihenzusammenstellung. Aber dies war dem Spielfluss der Eispiraten anfangs wenig dienlich. In der 8. Minute hatte Pohl die erste nennenswerte Chance für die Gastgeber, die in Minute 12. nach tollem Kurzpassspiel Saarinen freispielten, der wenig Mühe hatte, aus Nahdistanz zu treffen. Doch nur kurz darauf verwertete St. Jacques ein ebenso gelungenes Zuspiel zum verdienten Ausgleich. Das leistungsgerechte Unentschieden hielt Kilar fest, als er einen Puck erst auf der Linie zu Fassen bekam.
Das Mitteldrittel verlief dann überhaupt nicht nach dem Geschmack der rot-weißen Fanschar, die ihre Mannschaft aufgrund einer desolaten Vorstellung mit Pfiffen in die Kabinen schickte. Es spielte nur der Tabellenletzte und die Gastgeber konnten sich bei ihrem Keeper bedanken, der einige Hochkaräter parieren konnte. Aber zweimal war auch er machtlos und so nahmen die Eispiraten mit dem 2-Tore-Rückstand eine schwere Hypothek mit ins Schlussdrittel.
Und diese wurde noch größer, als Tölz sogar das 1:4 gelang und bis in die Schlussphase den Vorsprung halten konnte. Was dann geschah, wird den Anwesenden sicher noch lange in Erinnerung bleiben. Noch in der Schlussminute lagen die Eispiraten nach dem Powerplaytreffer von Ciernik mit zwei Toren hinten und schafften innnerhalb von 35 Sekunden den nicht mehr für möglich gehaltenen Ausgleich zum 4:4. Und in der anschließenden Verlängerung erlöste Ossi Saarinen mit seinem erfolgreichen Alleingang alle Eispiratenanhänger.