Letzten Sonntag Riessersee, gestern beim Duell 2. gegen 4. in Frankfurt, morgen schon das Sachsenderby gegen die Dresdner Eislöwen. Für die Eispiraten Crimmitschau reihen sich die Topspiele derzeit wie eine Perlenkette durch den Spielplan.

 

Nach dem Aus im Playoff-Viertelfinale in der vergangenen Saison gab es bei den Dresdner Eislöwen einen recht deutlichen Kaderschnitt. Die großen Namen und Geldfresser der Vergangenheit haben Elbflorenz verlassen und nun geht man bei den Landeshauptstädtern neue Wege mit eher unbekannten Ausländern und jungen deutschen Spielern.

Auf der Trainerposition konnte man für dieses Vorhaben keinen Geeigneteren als Franz Steer engagieren, der bereits in Rosenheim mit diesem Rezept der Kaderzusammenstellung bestens gefahren ist.

Im Tor baut man auf den jungen Marco Eisenhut, dem der DEL-Durchbruch bislang zwar nicht gelang, aber der in der DEL 2 bis dato mit prima Leistungen aufwarten konnte. Zahlenmäßig: In allen bisherigen Spielen ging er zu Werke und fing dabei 94.1% der Schüsse auf seinen Kasten. 2.29 Tore kassierte er im Schnitt.

Einen herben Ausfall im Defensivverbund müssen die Eislöwen mit Petr Macholda hinnehmen, bei dem kürzlich eine alte Schulterverletzung wieder aufbrach und ihn wohl zum Saisonende zwingt. „Nun müssen wir als Mannschaft enger zusammenrücken“, so das passende Fazit Steers zum Fehlen seines Abwehrantreibers.

Gefragt sind nun also Cracks wie die erfahrenen Tomas Schmidt (7 Sp, 1+2), René Kramer (7 Sp, 0+2) und Steve Hanusch (7 Sp, 1+1). Auch auf den kanadischen Defender Shawn Boutin (7 Sp, 1+2) richten sich nun noch mehr Blicke.

Den Glanz und Glamour vergangener Tage sucht man auch im Sturm der Eislöwen vergeblich. Cook, Kruminsch, Rodman, Rinkinen, Hämälainen – alle weg. Aus der Riege der Leistungsträger sind lediglich Alexander Höller (7 Sp, 3+2), Martin Davidek (5 Sp, 1+2) und der Finne Juuso Rajala (7 Sp, 0+4) übrig geblieben. Letzterer hat nach durchwachsener Saison 16/17 an der Elbe noch einmal eine Chance bekommen.

Der Angriff der Löwen darf dennoch nicht unterschätzt werden, denn das entstandene Leistungsträgevakuum haben Spieler wie Dominik Grafenthin (6 Sp, 3+3), Marius Garten (7 Sp, 4+1) oder die erst 18- bzw. 19-jährigen Cedric Schiemenz (7 Sp, 0+5) und Mike Glemser (7 Sp, 2+2) genutzt, um sich in den Vordergrund zu spielen.

Und auf den Kontingentpositionen stehen da auch noch Nick Huard (CAN, 7 Sp, 1+6) und der Aggressive Leader Matt Siddall (CAN, 7 Sp, 4+1) Gewehr bei Fuß.

Steven Rupprich und Thomas Pielmeier sind als kampf- und defensivstarke Stürmer ebenfalls ein wichtiger Baustein in den Planungen Steers.

So langsam kommen die Eislöwen in der Saison an, denn nach anfangs eher durchwachsenen Leistungen, die Steer schon mit der Drohung quittierte „dass manch Spieler Weihnachten schon nicht mehr da sein könnte“, wurde zuletzt Bad Nauheim mit 6:1 überzeugend nach Hause geschickt. Und weil die Dresdner trotz suboptimalen Spielen dennoch stets gepunktet haben, stehen sie derzeit mit 13 Punkten und 22:17 Toren auf dem 4. Tabellenplatz – punktgleich mit den Crimmitschauern.

Für die heißt es deshalb: Dresden besiegen! Nach der klasse Leistung in Frankfurt wäre ein Derby-Sieg natürlich das i-Tüpfelchen auf das Wochenende. Andererseits werden die zwei Punkte vom Main auch erst richtig was wert, wenn im Sahnpark das Derby an Rot-Weiß geht.

Die Collins-Schützlinge werden entsprechend heiß sein und hoffen auf eine Zuschauerzahl jenseits der 3.000!