Nach den beiden Niederlagen vom vergangenen Wochenende wird es für die Eispiraten nicht einfacher, denn mit dem Auswärtsspiel bei den Frankfurter Löwen haben die Crimmitschauer die aktuell wohl schwerste Aufgabe der Liga vor der Brust.
Der Saisonstart der Mainstädter kann wohl als perfekt bezeichnet werden, denn immerhin sind die von Paul Gardner trainierten Cracks nach 6 absolvierten Spielen noch ohne Niederlage. Zwar brauchten die Frankfurter zweimal die Verlängerung und einmal das Penaltyschießen, um zum Erfolg zu kommen, aber 15 Punkte und 30:15 Tore sind eines Champions absolut würdig.
Meistergoalie außer Gefecht
Der einzige Wehrmutstropfen des Saisonstarts ist sicherlich die Rückenverletzung von Stammgoalie Brett Jaeger. Seine Vertreter Hannibal Weitzmann (3 Sp, 2.99 GT/Sp, 89.41%) und Florian Proske (3 Sp, 1.93 GT/Sp, 95.0%) ließen sich aber bisher nicht lumpen und vertreten Jaeger hervorragend.
DEL-erfahrene Abwehr
Die Goalies können sich bei ihrer Arbeit allerdings auch blind auf ihre Vorderleute verlassen. Immhin lotste Sportdirektor Rich Chernomaz mit Tim Schüle (Düsseldorf) und Dominik Tiffels (Bremerhaven) zwei DEL-Cracks in die Bankenmetropole. Die beiden können mit 6 bzw. 5 Scorerpunkten bislang auch offensiv mehr als überzeugen.
Die bekannten Abwehrstrategen Mike Card und Pawel Dronia lassen sich von den Gegner auch nichts mehr vormachen.
Beste Voraussetzungen also für die jungen Defender Maximilian Gläßl, Eric Stephan und den Deutsch-Kanadier Dalton Yorke sich stetig weiter zu verbessern.
Nordamerikanisch geprägter Sturm scort wie am Fließband
Schreibt man über die Frankfurter Offensive, dann wird es einem als Nicht-Löwenfan schon ganz schön flau in der Magengegend. Denn was sich da so im gegnerischen Drittel tummelt, gehört vor allem in der geballten Ansammlung wohl zum Besten, was die Liga zu bieten hat.
Da weiß man gleich gar nicht, wo man anfangen soll. Vielleicht beim us-amerikanisch-kanadischen Duo CJ Stretch (6 Sp, 4+6) und Wade MacLeod (6 Sp, 5+4), das nach erfolgreichen Rosenheimer Zeiten nun wieder vereint ist.
Auf dem Eis nicht zu übersehen sind aber zwei weitere Kanadier, nämlich Matthew Pistilli (6 Sp, 3+3) und Kapitän Patrick Jarrett (6 Sp, 1+4).
Kaum mehr aus Frankfurt wegzudenken sind die deutsch-kanadischen Brüder Brett (6 Sp, 3+2) und Clarke Breitkreutz (5 Sp, 0+3). Und neuerdings tummelt sich mit Tyler Gron (6 Sp, 4+1) noch ein Crack aus dem Eishockey-Mutterland mit deutschem Pass im Löwen-Rudel.
Da geht fast unter, dass die Frankfurter in Person von Nils Liesegang (6 Sp, 6+3) auch einen absoluten einheimischen Topscorer unter Vertrag haben.
Talent Vladislav Filin (6 Sp, 1+3), den die Crimmitschauer aus den Pre-Playoffs 2015/16 noch in trauriger Erinnerung haben, nimmt nach einem erfolglosen ersten Versuch nun noch einmal Anlauf in Richtung DEL und sieht seine Möglichkeiten dafür in Frankfurt am besten.
Lucas Dumont, Eric Valentin und Stephan Seeger sind die verbleibenden Angreifer.
Seltene Erscheinung
Das Duell Frankfurt gegen Crimmitschau ist beim Blick auf die Tabelle – der Zweite empfängt den Vierten – tatsächlich das Top-Spiel des 7. Spieltags. Da muss man schon ein bisschen schmunzeln, ist diese KOnstellation doch recht ungewöhnlich. Doch freilich bleibt dieses Spiel gleichzeitig auch das Duell des absoluten Topfavoriten aus Hessen gegen den krassen Außenseiter aus Sachsen. Da beißt die Maus keinen Faden ab.
Für das Team von Kim Collins, das mit dem weiteren Fehlen von André Schietzold und dem zusätzlichen Ausfall von Will Weber defensiv nach wie vor improvisieren muss, wird es in erster Linie darum gehen, in der lauten und gut gefüllten Frankfurter Eishalle kein schnelles Gegentor zu bekommen und in der Folge die Partie so lange wie möglich offen zu halten. Nur wenn alles zu 110% für die Crimmitschauer läuft, werden die Eispiraten Chancen auf einen Punktgewinn haben.